Lange Zeit war der Maler Joachim Georg Creuzfelder nahezu vergessen. Er wird allmählich wiederentdeckt. So bot sein 400. Geburtstag im Jahr 2022 den Anlass zu zahlreichen Veranstaltungen, die rund um seine Wirkungsstätten stattfanden. Von den vielen neuen Erkenntnissen über Leben und Werk des Künstlers präsentiert die Ausstellung in der Hirschwirtscheuer nun zahlreiche Aspekte – anhand von Gemälden und Kupferstichen samt erläuternden Texttafeln und Archivmaterial. Creuzfelder wurde in Nürnberg geboren, absolvierte eine Ausbildung in Schwäbisch Hall und stand danach in den Diensten der Grafen von Hohenlohe. Damit ist er auch als Zeitzeuge des Lebens an den gräflichen Höfen im protestantischen Hohenlohe der frühen Barockzeit von Bedeutung. Von einfachen Malerarbeiten und Kupferstichentwürfen über Bilder für Altäre und höfische Szenen bis hin zu anspruchsvollen Raumausstattungen reichte sein Aufgabengebiet, wobei Creuzfelder vor allem als Porträtmaler großes Ansehen erlangte. Seine Bildnisse zeigen nicht nur das Selbstverständnis des Adels jener Epoche, sondern führen auch in ein wenig bekanntes Kapitel der hohenlohischen Geschichte. Mit der religiösen Thematik wird die Bedeutung der Konfession nach dem Dreißigjährigen Krieg in Erinnerung gerufen. So sind Creuzfelders Werke zeit- und ortsgebunden, aber dennoch auch für heutige Betrachter voller Anknüpfungspunkte. Nicht zuletzt bieten sie einen sinnlichen Genuss.