Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Am Kocherufer in Künzelsau werden Regenüberlaufbecken gebaut

Künzelsau investiert 2,8 Millionen in Entwässerung und Umweltschutz

Kocherufer in Künzelsau.
Am nördlichen Kocherufer ist der Fußweg gesperrt. Für den Bau der Regenüberlaufbecken müssen leider Bäume und Sträucher gefällt und zurückgeschnitten werden. Zum Abschluss der gesamten Baumaßnahme werden die Grünflächen dort wieder angelegt.

Nördlich der Kocherbrücke in Künzelsau wird in den nächsten Wochen eine Baustelle eingerichtet. Dafür werden jetzt in diesen Tagen Fäll- und Rodungsarbeiten durchgeführt. Diese werden voraussichtlich bis Ende der Woche abgeschlossen. Der Fußweg entlang des Kocherufers muss während diesen Tagen gesperrt werden - und kurzzeitig auch die südliche Zufahrt zu Grundstücken Mergentheimer Straße 1 bis 11. Nach Fertigstellung der gesamten Baumaßnahmen werden die Grünflächen wieder angelegt und auch Ersatzpflanzungen vorgenommen.

Die Stadtverwaltung Künzelsau investiert rund 2,8 Millionen Euro in Entwässerung und Umweltschutz: Es entsteht ein neues Regenüberlaufbecken, ein Regenüberlauf wird zum Regenüberlaufbecken umgebaut und ein Abwasserpumpwerk optimiert. Mit kleineren vorbereitenden Arbeiten wurde noch im Dezember 2020 begonnen. „Mit diesem Projekt verfolgen wir aktiv die Ziele der vom Gemeinderat erarbeiteten ‚Strategie 2030‘ und leisten einen Beitrag zum Umweltschutz“, so Bürgermeister Stefan Neumann. „Mit dem optimierten Ausbaugrad wird weniger Schmutz in unser Entwässerungssystem eingebracht, der Schmutzeintrag in den Kocher verringert und am Ende auch unsere Kläranlage entlastet. “

Baumfällarbeiten.

Maßnahme mit diesem Umfang bedarf langer Vorbereitung

Bei der Erstellung des Generalentwässerungsplanes wurde auch die Regenwasserbehandlung geprüft. Die Stadtverwaltung Künzelsau hat daraufhin im Jahr 2018 mit dem Landratsamt Hohenlohekreis abgestimmt, das Einzugsgebiet der Kläranlage nördlich des Kochers und die Regenwasserbehandlung neu zu ordnen. Es hatte sich gezeigt, dass die Abwassermengen, die in den Kocher eingeleitet werden, zu hoch sind und auch der Schmutzeintrag reduziert werden muss. „Eine Baumaßnahme mit diesem Umfang bedarf einer langen Vorbereitung“, weiß Simone Mitsch, stellvertretende Technische Werkleiterin KünWerke. So wurde das Verfahren für die Vergabe der Planungsleistungen 2018 begonnen. Nach einer europaweiten Ausschreibung konnte im Januar 2019 das Ingenieurbüro CDM Smith Consult GmbH mit den dafür notwendigen Ingenieurleistungen beauftragt werden.

Gebaut wird direkt neben der Kocherbrücke (Kreuzung Langenburger Straße/Mergentheimer Straße) ein neues Regenüberlaufbecken (RÜB 14) mit rund 400 Kubikmeter Fassungsvermögen. Kocheraufwärts wird ein bestehender Regenüberlauf (RÜ 12) zum Regenüberlaufbecken (RÜB 12) umgebaut. Dieses wird dann ein Fassungsvermögen von zirka 50 Kubikmeter aufweisen. Das vorhandene Abwasserpumpwerk (APW) westlich der Kocherbrücke wird optimiert. „Die energetische Bilanz wird dadurch deutlich verbessert, unter anderem, weil das neue Pumpwerk weniger Strom verbraucht“, informiert Simone Mitsch.

Plan der Baumaßnahme.
Aus dem Plan des Büros CDM Smith Consult GmbH aus Crailsheim ist ersichtlich in welchem Bereich für die Regenüberlaufbecken gebaut wird.

Geplanter Ablauf

Im Dezember wurde bereits das Freiluft-Schachbrett zurückgebaut. Die Bauarbeiten für die Regenüberlaufbecken und das Abwasserpumpwerk sollen im Februar 2021 ausgeschrieben und im März 2021 vergeben werden. Läuft alles nach Plan, so rechnet man im Rathaus mit der Fertigstellung der kompletten Maßnahme Ende 2022. „Das ist eine lange Bauzeit“, so der Leiter des Stadtbauamtes Bernd Scheiderer. „Wir bitten die Anwohner und Verkehrsteilnehmer um Verständnis für die Beeinträchtigungen, die wir versuchen so gering wie möglich zu halten, aber leider lassen sie sich nicht vermeiden.“ Wenn alle Bauarbeiten abgeschlossen sind, werden auch die Grünflächen wieder angelegt und wo erforderlich neu gepflanzt.

Das Land fördert das Projekt

Für die Maßnahme war ein Wasserrechtsgesuch erforderlich, für das die Stadtverwaltung Künzelsau von der Unteren Wasserrechtsbehörde beim Landratsamt Hohenlohekreis eine Genehmigung erhalten hat. Auch der Förderantrag wurde vom Land Baden-Württemberg positiv beschieden: Die Gesamtkosten von rund 2,8 Millionen Euro werden vom Land mit rund 1,01 Millionen Euro bezuschusst.

Strategie 2030

Im Rahmen des Prozesses „Künzelsau 2025 – Wie wollen wir 2025 in Künzelsau leben?“ befassen sich der Gemeinderat und die Stadtverwaltung schon seit längerem damit, die Zukunft Künzelsaus aktiv zu gestalten. Der Gemeinderat hat diesen Prozess fortgeschrieben und mit der „Strategie 2030“ gemeinsame Ziele für die nächsten Jahre festgelegt: https://kuenzelsau.de/strategie2030