Jüdisch-katholische Enklave

Ortsführung in Nagelsberg

Nagelsberg fiel 1492 an das Erzbistum Mainz und blieb in diesem bis 1802. Diese geistliche Herrschaft bestimmte auch über die Glaubensrichtung seiner Untertanen. Als nach der Reformation 1556 der Ort mit der Mutterpfarrei Künzelsau protestantisch geworden war, dauerte es knapp 50 Jahre, bis die Ortsbewohner zum „wahren alten Glauben“ zurückgeführt wurden. Dazu nahm das Bistum Juden in dem Ort auf, die im Laufe der Zeit ein Maximum von 30 Prozent der Ortsbevölkerung erreichten.

Diese historischen Gegebenheiten wird der Historiker Stefan Kraut bei einem Rundgang erläutern. Dieser findet am Samstag, 25. Juni 2022 statt; Treffpunkt ist um 16.30 Uhr der freie Platz in Nagelsberg zwischen Burg und Kelter. Nach der Führung gibt es einen gemeinsamen Ausklang. Anmeldeschluss ist eine Woche vorher – Stefan Kraut nimmt diese unter 07940 129-117 oder stefan.kraut@kuenzelsau.de gern entgegen.

Dieses Angebot gehört zur Ausstellung „Fluren, Stadtteile – eine Verwaltung“, die noch bis 30. Oktober 2022 bei freiem Eintritt im Stadtmuseum Künzelsau zu besichtigen ist. Geöffnet ist das Stadtmuseum mittwochs bis sonntags von 13 bis 17 Uhr. Es handelt sich dabei um ein Gemeinschaftsprojekt des Museums mit dem Verein StadtGeschichte, der Karoline-Breitinger-Schule und der Volkshochschule.

Die Führungen selbst sind kostenfrei – Verzehr in Gastwirtschaften, Weinprobe oder Verköstigungen im Anschluss übernehmen alle Teilnehmenden selbst.