Mit neuem Fahrzeug schlagkräftiger und schnell am Einsatzort

Freiwillige Feuerwehr Abteilung Nitzenhausen gestärkt

Keine offizielle Übergabe des neuen Feuerwehrfahrzeuges und kein Fest zur Einweihung des umgebauten und vergrößerten Feuerwehrgerätehauses, weil die Corona-Vorgaben es zurzeit nicht zulassen. Johannes Seebach, der Abteilungs-Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Abteilung Nitzenhausen, bedauert das sehr. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die Freude über das neue Tragkraftspritzenfahrzeug und das erweiterte Gebäude stehen im Vordergrund, als er beides im November Bürgermeister Stefan Neumann und Stadtbrandmeister Thomas Böhret stolz präsentiert. „Jetzt sind wir auf dem neuesten Stand der Technik. Das Fahrzeug ist ausgestattet mit einem 1.000 Liter fassenden Löschwassertank, vier Atemschutzgeräten und einem Lichtmast mit vier LED-Scheinwerfern“, erklärt Johannes Seebach. Weil das Fahrzeug wasserführend ist, ergänzt Thomas Böhret, „kann die Abteilung Nitzenhausen sehr schnell einsatzbereit sein. Kleinere Einsätze kann die Mannschaft alleine meistern oder im Ersteinsatz am Brandherd aktiv sein, bis die Stützpunktwehr aus Künzelsau vor Ort ist und uns dann auch weiter unterstützen.“

Feuerwehr und Stadtverwaltung Künzelsau haben gemeinsam einen Bedarfsplan erarbeitet, der die Stärkung der Feuerwehrabteilungen in den Stadtteilen und eine verstärkte Zusammenarbeit der benachbarten Abteilungen vorsieht. Auch für Amrichshausen und Kocherstetten sind bereits zwei neue Einsatzfahrzeuge bestellt und werden voraussichtlich Ende 2021 geliefert.

„Aktuell machen wir uns mit dem Fahrzeug vertraut und üben“, sagt Seebach. Um neben der Brandbekämpfung auch einfache technische Hilfeleistungen ausführen zu können, müssen auch das Stromaggregat, der Wassersauger, die Schmutzwasserpumpe und die Motorkettensäge nicht nur bedient, sondern auch gewartet werden können. Die Dienste zur Einweisung an dem neuen Fahrzeug finden in Kleingruppen und unter den aktuellen Corona-Vorgaben statt.

Darin sieht keiner der drei aktiven Feuerwehrmänner ein Problem. „Mit dem neuen Fahrzeug macht die Abteilung einen Quantensprung“, so Bürgermeister Stefan Neumann, „und kann auf dem Stand der Technik von heute üben.“ Für das Engagement im aktiven Dienst und auch für die ehrenamtliche Leistung der Feuerwehrkameraden, die in Nitzenhausen weit darüber hinaus geht, ist er dankbar: „Das Feuerwehrgerätehaus wurde komplett in Eigenleistung saniert und erweitert. Die Stadt hat lediglich die Materialkosten übernommen.“ Insgesamt hat die Abteilung rund 800 ehrenamtliche Stunden geleistet, schätzt Johannes Seebach.

Stadtbrandmeister Thomas Böhret dankt dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung für die Förderung und Unterstützung der Feuerwehr und der Abteilung für die vielen Stunden, die für den Umbau des Feuerwehrgerätehauses erbracht wurden.

Das 180 PS starke Fahrzeug Marke IVECO wurde von der Firma Ziegler am Standort Mühlau bei Chemnitz gefertigt und die Beladung von der Firma Barth aus Fellbach gemacht. Die Kosten betragen 230.000 Euro. Land und Kreis geben einen Zuschuss von 52.000 Euro.

Das alte Feuerwehrfahrzeug war 38 Jahre im Einsatz und hat jetzt ausgedient. Johannes Seebach freut sich, dass bereits die Aussicht auf die Neuausstattung seiner Abteilung offensichtlich motiviert hat: „In den letzten drei Jahren haben wir Zuwachs von fünf jungen Kameraden bekommen – und, es dürfen gerne mehr werden.“

Die Abteilung Nitzenhausen besteht aus 28 Feuerwehrangehörigen. Insgesamt, mit allen Abteilungen in den Stadtteilen, sind 240 Frauen und Männer bei der Freiwilligen Feuerwehr Künzelsau im aktiven Dienst.