Künzelsauer Abend - „ZweitausendWIRundzwanzig"

Bürgermeister Neumann präsentiert die stattliche Bandbreite städtischer Projekte und Planungen

Ein Mann steht rechts im Bild an einem Stehtisch auf einer Bühne, im Hintergrund ist das Bild einer Präsentation zu sehen - dort bilden ineinandergreifende Hände einen Kreis — In der Künzelsauer Stadthalle gibt Bürgermeister Stefan Neumann einen Einblick in die aktuellen kommunalpolitischen Themen und Projekte. Fotos Carmen und Olivier Schniepp, Foto Linke GmbH.

Vieles ist in der, Mitte des Jahres zu Ende gehenden Legislaturperiode des Gemeinderates in Künzelsau geplant, gebaut und bewegt worden. Bürgermeister Stefan Neumann hat beim Künzelsauer Abend in der Stadthalle die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 zum Anlass genommen, ein herzliches Dankeschön auszusprechen „an alle aktiven Stadt- und Ortschaftsräte und an alle, die sich bereit erklärt haben, sich der Wahl und den Ämtern zu stellen“.

Wer sich einbringt, kann etwas bewegen

Mit der Strategie 2030 werden jedes Jahr Schwerpunktziele in den Fokus genommen, so Bürgermeister Stefan Neumann. Nach Gesundheit und Klima lautet mit dem Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen das Strategieziel 2024 „ZweitausenWIRundzwanzig“. Was die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Saal und Bürgermeister Stefan Neumann während seiner Rede präsentieren, ist ein stattliches Maßnahmenpaket. Es lässt das immense Engagement des Gemeinderates und des städtischen Personals erahnen und macht deutlich: wer sich einbringt, kann etwas bewegen.

ein Mann steht auf einer Bühne. Hinter ihm ist ein Schaubild von Gaisbach zu sehen — Ein Realisierungswettbewerb soll aufzeigen, was in der Umgebung der Reinhold-Würth-Grundschule in Gaisbach für Kinder und Familien entstehen könnte.

Neue Gebäude für Kinder und Familien

Millionen wurden und werden in Kindergärten-, Krippen- und Schulgebäude investiert: In einer ersten Tranche werden die Grundschule in Amrichshausen neu gebaut, die Grundschule Taläcker und zwei Kindergärten in Gaisbach und Taläcker in Modulbauweise erweitert. Die Interimskrippe in Taläcker hat Mitte März die ersten Kinder aufgenommen und in Gaisbach wird eine neue Krippe noch in diesem Jahr gebaut. Auch mit dem seit langem geplanten Bau des Kinderhauses am Fluss soll dieses Jahr begonnen und auch der Waldkindergarten erweitert werden. Ein Realisierungswettbewerb für den Zentralbereich in Gaisbach, der einer Schule und Kita sowie einem Kinder- und Familienzentrum Raum bietet, läuft aktuell. Die Sporthalle der Georg-Wagner-Schule wurde gerade saniert und noch in diesem Jahr beginnt die Sanierung der Sporthalle des Ganerben-Gymnasiums.

Bauen, Sanieren und Wohnen mit Klima im Blick

In Gaisbach, Amrichshausen, Garnberg und Kocherstetten sind Baugebietserweiterungen geplant. In Nagelsberg haben Grundstückseigentümer noch die Möglichkeit, Förderung für private Sanierungsmaßnahmen zu bekommen. Im Rahmen der Ortskernsanierung wird in diesem Jahr die Nagelsberger Kelter zur Sommerkelter ausgebaut.

zwei Frauen und ein Mann blicken mit nach vorne gebeugten Oberkörpern an einen Plan an einer Stellwand — Genau hinsehen und erfahren, was wann und wo im Bereich des neuen Stadteinganges an der Stuttgarter Straße geplant ist.

In der Kernstadt werden im Sanierungsgebiet Stadteingang Stuttgarter Straße zurzeit Altlasten beseitigt und Erschließungsarbeiten durchgeführt, damit im Herbst der Bau des städtischen Parkhauses und des Kreishauses beginnen kann. Die Wertwiesen am Kocher werden weiterentwickelt: Ein Klimawald und ein Bereich mit essbaren Früchten und Gemüse sind angedacht. Im Friedhof werden Urnengrabfelder neugestaltet. Ein Mehrfamilienwohnhaus wird im Hallstattweg neu gebaut, ein bestehendes im Egerlandweg abgebrochen und ebenfalls wieder neu aufgebaut. Seit März ist es möglich, über einen Mietspiegel Vergleichsmieten zu berechnen. Straßen, Treppen und Stützmauern im Kernstadtbereich und aktuell die Oberamteistraße und Keltergasse wurden und werden erneuert.

Breitband weiter ausbauen

Wo immer im Stadtgebiet Tiefbauarbeiten anstehen, werden für den Breitbandausbau Leerrohre mitverlegt. Zurzeit läuft ein Betreiberausschreibungsverfahren. Danach kann die Versorgung weiterer Bereiche in Angriff genommen werden. „Der Breitbandausbau hat eine hohe Priorität“, so Bürgermeister Stefan Neumann. Die vorläufige Fördersumme beträgt knapp 18 Millionen Euro.

Die Freiwillige Feuerwehr hat in Kocherstetten ein neues Fahrzeug und das dazugehörige Gerätehaus bekommen. Die Kernstadtwehr wurde mit digitalen Funkmeldeempfängern ausgestattet und kann – sofern der Liefertermin eingehalten werden kann - 2025 mit einem neuen Löschfahrzeug in den Einsatz gehen.

ein Mann steht auf einer Bühne. Hinter ihm ist ein Foto vom Krankenhausareal — Das ehemalige Krankenhaus-Areal birgt ein großes Potential für die Ansiedlung von weiteren Leistungen und Angeboten im Gesundheitswesen.

Nachnutzung das ehemaligen Krankhauses

Bürgermeister Stefan Neumann berichtet über das große Interesse der regionalen Ärzteschaft am ehemaligen Krankenhausgebäude. Gemeinsame Labor- oder Radiologie-Nutzungen sowie stationäre Pflegebetten sind unter anderem Themen, deren Umsetzung eine Steuerungsgruppe betrachtet und Möglichkeiten auslotet. Dort arbeiten niedergelassene Ärzte, Vertreter des Gemeinderates und der Stadtverwaltung an einem neuen Nutzungskonzept zusammen.

Demokratie lebt vom Mitmachen

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, sich im gesellschaftlichen und kommunalpolitischen Leben einer Stadt einzubringen. Deshalb ruft Bürgermeister Stefan Neumann auf, sich aktiv an der am 9. Juni anstehenden Europa- und Kommunalwahl zu beteiligen. „Denn Demokratie lebt vom Mitmachen und lebt auch davon, dass wir miteinander diskutieren. Das ist etwas, was wir vielleicht in der Vergangenheit insgesamt auch in der Gesellschaft und im Gemeinderat zu zaghaft getan haben. Es ist wichtig, seine Stimme zu erheben. Es ist wichtig, so glaube ich, Streit und ein Andersdenken zu akzeptieren – das beinhaltet unser verfassungsgemäßes Recht auf die freie Meinungsäußerung. Wir dürfen Stellung beziehen und das müssen wir auch für eine freiheitliche demokratische Grundordnung und gegen Einflüsse, die diese gefährden. Unterschiedliche Meinungen müssen aber auch anzuerkennen sein, streiten ist wichtig und positiv. Und ein konstruktiver Dissens braucht sicherlich Mut. An der einen oder andere Stelle ist es sicherlich auch wichtig, insbesondere antidemokratischen Akteuren und Diskursen, klare Grenzen aufzuzeigen. Deshalb übernehmen Sie Verantwortung und machen Sie von Ihrem Wahlrecht gebraucht.“

zwei Herren und eine Frau blicken auf Stellwände — Projekte und Maßnahmen der laufenden Legislaturperiode des Gemeinderates standen im Fokus der Einwohnerversammlungen.

Fragen und Anregungen zum Abschluss

Gebrauch, von der Möglichkeit Fragen zu stellen, macht eine Gaisbacher Einwohnerin. Nach der Rede des Bürgermeisters geht sie ans Mikrophon: Sie wünscht sich einen beleuchteten Fuß- und Radweg zwischen Gaisbach und Künzelsau. Ein Mitbegründer eines Start-ups im Bereich Mobilität findet die Präsentationen an diesem Abend sehr informativ. Er würde sich gerne intensiver mit Mobilitätsthemen der Stadt und des Kreises auseinandersetzen und bietet seine Mitarbeit an.

Bürgermeister Stefan Neumann bedankt sich bei den Besucherinnen, Besuchern für das Interesse, der Stadtkapelle für die musikalische Umrahmung und allen Beteiligten. Der Abend klingt mit Gesprächen und Austausch in kleinen Gruppen bei einem Glas, Wein, Sekt oder Mineralwasser aus.