Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Künzelsau hilft - privat und als Stadt

Zuflucht für Menschen aus der Ukraine / Aktion „Kraniche falten für den Frieden“

ein Herr und drei Damen in einem Büroraum
Das Integrationsteam der Stadtverwaltung Künzelsau, von links: Omar Alkhalaf, sitzend Ilona Nies, stehend Marion Hannig-Dümmler und Karina Vogel. Foto Stadtverwaltung Künzelsau.

Die Hilfsbereitschaft in Künzelsau ist groß. In den letzten drei Wochen sind rund 80 Menschen (Stand 18.03.2022, 9 Uhr) aus der Ukraine in Künzelsau angekommen und haben sich im Bürgerbüro angemeldet. Täglich kommen zehn bis 15 Personen dazu.
 
Die meisten davon haben zumindest vorübergehend bei Verwandten, Freunden und anderen Hilfsbereiten Unterkunft gefunden. Zehn Personen sind aktuell in städtischen Gebäuden untergebracht. „Wir wollen die Menschen bei uns aufnehmen, müssen handeln und gehen davon aus, dass uns auch der Bund und das Land helfen“, so Bürgermeister Stefan Neumann. „Wie viele Menschen noch Zuflucht bei uns suchen und wie lange sie bleiben, kann heute niemand vorhersagen. Deshalb mieten wir auch auf Vorrat Wohnraum an. Es gilt also weiter: Melden Sie sich bei uns, falls Sie Menschen Wohnraum bieten können. Dafür sage ich allen herzlichen Dank, ebenso für die bereits eingegangenen ersten Geldspenden. Beides wird gebraucht.“
 
Bei der Anmeldung bekommen die Geflüchteten Informationen über das Asylverfahren, Covid-Impfangebote und die Stadt allgemein. Mit der Übersetzung der wichtigsten Formulare ins Ukrainische wurde eine Übersetzerin beauftragt. Ärztliche Versorgung und Medikamente sind für die Geflüchteten zunächst kostenfrei bei niedergelassenen Ärzten und im Krankenhaus möglich.
 
Mit Rat und Tat steht das Integrationsteam den Menschen im Künzelsauer Rathaus zur Seite: Marion Hannig-Dümmler, stellvertretende Hauptamtsleiterin leitet das Integrationsteam: Karina Vogel, Omar Alkhalaf, beide Integrationsmanager und Ilona Nies, die als Deutsch-Ukrainerin die Sprachbarriere überbrücken kann, sind nach der Anmeldung im Bürgerbüro die ersten Ansprechpartner.
 
„Wir beobachten die Lageentwicklung, um in der nächsten Zeit, je nach Bedarf, möglichst wohnortnah und passgenau Angebote machen zu können“, sagt Bürgermeister Stefan Neumann. „Mit den Schulen, dem Schulamt und dem Regierungspräsidium klopfen wir die Kapazitäten an unseren städtischen Schulen ab.“
 
„Zunächst möchten wir eine gute Übergangssituation schaffen, die Menschen ankommen lassen und auf eine längerfristige Lösung hinarbeiten. Es ist aus unserer Sicht pädagogisch nicht sinnvoll, die geflüchteten Kinder jetzt sofort einer zusätzlichen Trennungssituation auszusetzen“, so Marion Hannig-Dümmler.
 
Im Aufbau sind bereits Angebote wie Eltern-Kind-Gruppen und ähnliches, die möglichst nah am Wohnort der Menschen sind und zeitnah soziale Kontakte bieten. „Mit sozialen Trägern suchen wir nach Lösungen, generell Kontakte zu ermöglichen - nicht nur für Geflüchtete, sondern jetzt nach den langen Corona-Einschränkungen für alle Einwohnerinnen und Einwohner aller Altersgruppen“, erklärt Marion Hannig-Dümmler. Wer hier ehrenamtlich mitwirken möchte, kann sich gerne bei der Stadtverwaltung melden oder auf der städtischen Homepage in die Ehrenamtsbörse eintragen.
 
Für alle Kosten, die im Zusammenhang mit der Unterbringung der Geflüchteten aus der Ukraine entstehen, wurde extra eine Haushaltstelle angelegt. Darüber wurde der Gemeinderat bereits informiert und auch in der nächsten Gemeinderatssitzung am 12. April 2022 wird über den aktuellen Stand berichtet.

Aktion „Kraniche falten für den Frieden“

Bürgermeister Stefan Neumann ruft zur Aktion „Kraniche falten für den Frieden“ auf. Die Idee ist, Origami-Kraniche für den Frieden zu falten und diese im Foyer des Rathauses Künzelsau abzugeben. Dort werden sie bis 4. April 2022 gesammelt, ausgestellt, und am Ende der Aktion an die Vereinten Nationen geschickt. „Wir freuen uns auf tausend dieser Kraniche – oder mehr. Helft uns diese Friedensbotschaft zu senden.“ Mehr zur Aktion und die Anleitung zum Kraniche falten sind auf dem städtischen Youtube-Kanal zu finden: www.youtube.com/user/StadtKuenzelsau
Kraniche für den Frieden falten: https://www.youtube.com/watch?v=Wuf511XE0vM
https://www.youtube.com/watch?v=G_mV4d2zTM8

Angebote von Wohnraum in Künzelsau und den Stadtteilen nimmt Julia Knobel, stellvertretende Hauptamtsleiterin entgegen. „Das dürfen ganze Gebäude, Wohnungen oder einzelne Zimmer sein.“ Kontakt: Julia Knobel, Telefon 07940 129-114, E-Mail info@kuenzelsau.de .
 
Damit die Stadtverwaltung Künzelsau gute Rahmenbedingungen schaffen und die Versorgung der Geflüchteten bestmöglich organisieren kann, sind Geldspenden willkommen. Wer helfen möchte, kann das auch auf diesem Weg tun und wird gebeten, folgende Daten auf der Spendenüberweisung anzugeben:

Vollständige Adresse der Spenderin, des Spenders
Empfänger: Stadtverwaltung Künzelsau
Verwendungszweck: „Hilfe für ukrainische Geflüchtete in Künzelsau“
IBAN: DE02 6225 1550 0005 0018 08
BIC: SOLADES1KUN, Sparkasse Hohenlohekreis

Eine Spendenbescheinigung kann von der Stadtverwaltung ausgestellt werden. Das Geld wird verwendet für Dinge des täglichen Bedarfs, Lebensmittel und die Unterbringung der Geflüchteten generell.

Wer ehrenamtlich unterstützen möchte, kann sich online an melden in der Ehrenamtsbörse auf der städtischen Homepage:
https://kuenzelsau.de/,Lde/kampagnen/ehrenamtsboerse

Angesichts der großen Sachspendenbereitschaft verweist die Stadtverwaltung Künzelsau auf die Nutzung von verschiedenen Marktportalen – online und print. Dort kann direkt zu Verschenkendes gepostet und von Interessierten angefragt werden.