Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Im Kocherfreibad laufen Vorbereitungen für die Badesaison

Neuer Zaun und Beckenreinigung für Sicherheit und Wasserqualität

Wasserfläche im Naturbecken und Zaun im Hintergrund
Das Naturbecken und die Freibadanlage in der Flächen bleiben unverändert.

Nicht zu übersehen waren die Arbeiten in den letzten Wochen in den Wertwiesen: Das Freibadgelände wurde eingezäunt. „Für die Stammgäste unseres Kocherfreibades ist der Zaun vermutlich anfangs gewöhnungsbedürftig“, so Bürgermeister Stefan Neumann. „Es ist bedauerlich, dass Sicherheitsbedenken diese Maßnahme erforderlich gemacht haben. Ich habe mir die Zaunanlage vor Ort angeschaut und bin positiv überrascht, wie gut sich die Anlage einfügt. Das wird sich mit den Jahren und den jetzt gepflanzten Hainbuchenhecken weiter verbessern. Wichtig für uns ist und war, dass das Kocherfreibad als Juwel der Stadt erhalten bleiben kann.“

Sandstand und im Hintergrund Handwerker die Zaun am Beckenrand arbeiten
Heute (27.04.2022) wurde noch am Tor gearbeitet, das Schwimmern und Paddlern den Zugang zum Kocher ermöglicht. Sie können dort das Freibadgelände verlassen.

Für die Sicherheit der Badegäste des Kocherfreibades und um die Badeaufsicht ordnungsgemäß ausüben zu können, wurde der Nichtschwimmerbereich im Naturbecken zum Kocher hin mit einem Zaun abgesichert. Auch zum Campingplatz und Beachvolleyballfeld wurde das Freibadgelände mit einem Zaun abgegrenzt, weil es aus haftungsrechtlichen Gründen nicht zulässig ist, sich außerhalb der Öffnungszeiten des Freibades ohne Aufsicht dort aufzuhalten. Der Gemeinderat hat die Maßnahme in seiner Sitzung am 18. Januar 2022 auf der Grundlage eines Fachgutachtens beschlossen. Die Arbeiten sind in diesen Tagen fast abgeschlossen. Rund 181.000 Euro (brutto) fallen für die Zaun- und Schlosserarbeiten an. Auch das Anpassen der Wege und Flächen an die neue Situation und Neupflanzungen sind in dieser Summe enthalten

Zaun mit Hainbuchenhecke und Wiese
Der Zaun ist teilweise mit Hainbuchenhecken bepflanzt und in ein bis zwei Jahren voraussichtlich komplett zugewachsen, nicht mehr zu sehen.

Frühjahrsputz im Kocherfreibad

Gewartet und gereinigt wurden und werden auch die Pumpen, Wasserfilter und insgesamt die technischen Anlagen. Das große Naturbecken wurde entleert, komplett gesäubert und ist bereits wieder befüllt. Auch die Umwälzung und Reinigung des Wassers über den externen Pflanzenfilter wurde bereits gestartet. „Bald werden die ersten Wasserproben vom großen Naturbecken gezogen, um die Qualität des Wassers zu überwachen und zu überprüfen“, sagt Bernd Scheiderer, Leiter des Stadtbauamtes und Technischer Leiter der KünWerke. „In diesem Jahr haben wir so früh wie möglich mit den vorbereitenden Arbeiten begonnen, damit wir voraussichtlich Pfingsten die Badesaison eröffnen können.“ Aber das ist natürlich auch abhängig vom Wetter. Eine Saisoneröffnung findet nur bei Badewetter statt.

Das Kinderplanschbecken wird erst zwei bis drei Wochen vor Saisonstart mit Trinkwasser befüllt. Das ist ausreichend, weil die Wasseraufbereitung mit Chlordesinfektion erfolgt. Beim großen Naturbecken hingegen wird das Wasser aus dem Kocher über eine Pflanzenfilteranlage gereinigt und ins Becken geleitet. Dieser natürliche Prozess braucht Zeit und wurde deshalb schon jetzt gestartet.

Liegewiese und Zaun am Koherufer
Der Blick von der Liegewiese auf den Kocher bleibt bestehen. Dort wird der Zaun nicht bepflanzt, fügt sich aber sehr gut in das Gelände ein. Fotos Stadtverwaltung Künzelsau.

Gutachten zur Verkehrssicherheit fordert den Zaun

Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen GmbH (DGfdB) wurde im Jahr 2020 durch die Stadtverwaltung Künzelsau für eine gutachterliche Stellungnahme zur Verkehrssicherheit im Kocherfreibad und die damit verbundenen Anforderungen an den Betrieb eines Freibades mit biologischer Wasseraufbereitung beauftragt. Anlass waren die Neugestaltung des Kocherfreibads und jüngere Gerichtsurteile, die sich mit dem Thema „Aufsichtspflichten und Verkehrssicherheit an Gewässern und Badestellen“ befassten. Ergebnis dieser Urteile waren sehr strenge Auflagen und Vorschriften für die Betreiber – meist Kommunen – der Badestellen und Bäder. Die DGfdB kam zu dem Ergebnis, dass ein Abgrenzen des Freibadgeländes mit einem Zaun erforderlich ist. Bei einem Unfall besteht die große Gefahr einer straf- und zivilrechtlichen Haftung. Der Kocher selbst kann dann im Rahmen des Gemeingebrauchs von Badenden genutzt werden, heißt es in dem Gutachten jedoch auch. Deshalb können Badegäste durch eine Türe im Zaun am Kocherufer das Freibadgelände verlassen und im Kocher auf eigenes Risiko schwimmen, Boot fahren oder Stand-up-paddling machen.