Mit dem Handy auf dem Bügelbrett und der Trompete am Mund zum Preis
Jugendmusikschule Künzelsau wieder sehr erfolgreich beim Wettbewerb „Jugend Musiziert“
„Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen“, so Jürgen Koch, der Leiter der städtischen Jugendmusikschule Künzelsau. „Unsere Jugendmusikschule war wieder erfolgreich bei ‚Jugend Musiziert‘. Die Bedingungen waren völlig andere und neue, da der Wettbewerb pandemiebedingt online stattfand.“ Elf Musikschülerinnen und -schüler haben Preise beim Landeswettbewerb erreicht, darunter drei erste Preise.
Bürgermeister Stefan Neumann hat den Preisträgerinnen und Preisträgern sowie ihren Lehrerinnen und Lehrern zu dem Erfolg gratuliert und als kleine Anerkennung einen Einkaufsgutschein überreicht. Weiter bedankte er sich dafür, dass – trotz des Aufwands für die digitalen Beiträge – viele junge Musikerinnen und Musiker am Wettbewerb teilgenommen haben. „Ausfallen lassen geht immer. Wichtig ist es jedoch, dabei zu sein, auch wenn es nur online möglich gewesen ist.“ 2023 findet der Landeswettbewerb in Künzelsau statt, teilt Stefan Neumann mit und hofft auch dann auf eine starke Teilnehmergruppe von der städtischen Jugendmusikschule.
Einfach aufgenommen – trotzdem so gut wie es geht
Zur Wettbewerbsreife zu kommen, stellte Schüler und Lehrer vor neue Herausforderungen. Schließlich konnten der Unterricht und das gemeinsame Proben seit Mitte Dezember nur noch online stattfinden. „Somit war eine völlig andere Vorbereitung notwendig.“ Auf die Begleitung in den Solokategorien durch einen Klavierlehrer musste verzichtet werden und die einzureichenden Videos mussten von den Schülern selbst angefertigt werden. Pia Gebhardt hat dafür kurzerhand „das Handy aufs Bügelbrett gestellt, dann eingestellt, dass es die richtige Höhe hat und dann einfach aufgenommen“. Das hat nachweislich sehr gut funktioniert. Sie wurde für den Beitrag mit ihrer Trompete im Landeswettbewerb mit einem zweiten Preis ausgezeichnet. Es gab zwar keinen Live-Auftritt vor der Jury oder einem Publikum, aber die Anspannung war dennoch da. „Ich war schon aufgeregt, weil man muss es trotzdem so gut machen wie es geht“, sagt Pia. Da pflichtet ihr Timm Lell bei. Er konnte sich beim Landeswettbewerb mit seiner Trompete einen dritten Preis sichern.
Bei der jüngeren Kathrin Heß wurde ihr Musiklehrer Stefan Bender aktiv. Er hat das Video aufgezeichnet – „ganz g’schwind in einem Stück“ und im zweiten Anlauf, sagt die Mutter. „Und dann war es der erste Preis“, strahlt die zehnjährige Trompeterin Kathrin. Die älteren Schüler, ab Jahrgang 2007, wurden direkt zum Landeswettbewerb weitergeleitet und mussten sich nicht, wie die jüngeren Schüler, zuvor im Regionalwettbewerb messen.
Die Teilnahme hat allen sehr viel Disziplin und Durchhaltevermögen abverlangt. Die Lehrkräfte versuchten, mit kreativen Impulsen die Vorbereitung so motivierend und abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. „Der Einsatz hat sich für alle gelohnt und die Jugendmusikschule ist sehr stolz auf ihre erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, so Jürgen Koch.
Gemeinsam zum Preis: Schüler und Lehrer
Beim Regionalwettbewerb erreichten Kathrin Heß (Trompete) und Ludwig Ehmann (Blockflöte) einen hervorragenden ersten Preis.
Beim Landeswettbewerb freuten sich das Duo mit Ellen Reimer (Violine) und Mona Hirsch (Klavier) sowie Marcel Müller (Saxophon) und Timm Lell (Trompete) über einen dritten Preis. Einen zweiten Preis erreichten Pia Gebhardt (Trompete), Sandro Schüssler (Euphonium) und die Geschwister Jakob und Daniel Maier (Klavier vierhändig). Lorenz Heink erzielte in der Wertung E-Bass sogar einen ersten Preis. Lorenz ist Schüler des Musikzuges am Schlossgymnasium Künzelsau und zeigt somit, dass die Zusammenarbeit beider Schulen sehr gut funktioniert.
Ein großer Dank des Musikschulleiters Koch gilt auch den Lehrern Simone Ehinger (Saxophon), Susanne Koch (Klavier), Katja Lesemann (Violine), Uwe Saußele (E-Bass), Johannes Mittl (Klavier), Thomas Ströbele (Blockflöte) und Stefan Bender (Trompete, Euphonium).