Gesundheitszentrum Künzelsau
Das Interesse war groß – rund 180 Personen sind schon alleine aus Künzelsau mit Bussen zur Sitzung des Kreistags am 4. November 2019 in Zweiflingen angereist.
Weitere Besucher sind hinzugekommen, so dass es in der neuen Halle nur noch Stehplätze gab, als Landrat Dr. Matthias Neth die Sitzung eröffnete. Was nach der Schließung des Krankenhauses am Standort in Künzelsau folgt, wollten die Besucher erfahren. „Das Gesamtkonzept steht und die ersten Bausteine gehen ab November an den Start. Das Gesundheitszentrum in Künzelsau nimmt langsam aber sicher Gestalt an“, fasste der BBT-Geschäftsführer Matthias Warmuth den aktuellen Sachstand zusammen.
Dank offenem Brief - Sachstand öffentlich
Über die öffentliche Bekräftigung, der gefassten Beschlüsse des Kreistages ist Bürgermeister Stefan Neumann froh. Nicht zuletzt dank des offenen Briefs von Gemeinderat und Bürgermeister an den Landrat, kam es zu der Vorstellung des aktuellen Stands in Sachen Gesundheitszentrum Künzelsau. „Wenn Teile des Kreistags den Beschluss zum ärztlichen 24/7-Präsenzdienst aus Kostengründen kippen wollen, stellen sie damit die Glaubwürdigkeit des Kreistages in Frage“, mahnt Neumann und geht dabei auf einen Antrag der Kreistagsfraktion der Freien Wähler ein, der eine kurzfristige Evaluation bereits Mitte Februar oder März 2020 fordert. Das steht dem in der Vergangenheit gefassten Beschluss des Kreistags, mit einem auf drei Jahren ausgelegten Angebot und jährlicher Evaluation, entgegen. „Das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung fordert auch werktags nach 18 Uhr und an den Wochenenden eine ärztliche Versorgung“, so Bürgermeister Stefan Neumann. „Dem kommt der 24/7-Präsenzdienst entgegen.“ Das Angebot des BBT-Geschäftsführers sich in den Strategieprozess „Zukunft Gesundheit“ des Gemeinderats einzubringen nimmt Bürgermeister Neumann gerne an. „Wir werden uns mit der BBT-Gruppe und dem Landkreis auf den Weg machen, ein Konzept für den Neubau anstelle des bestehenden bisherigen Bettenblocks des Krankenhauses zu erstellen. Dort könnten weitere Räumlichkeiten für das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) entstehen, aber auch Plätze für Intensiv- und Kurzzeitpflege sowie Erweiterungsmöglichkeiten für das bestehende Zentrum für Psychiatrie Weinsberg (ZfP).“ Natürlich, so Neumann, sollen bestehende Angebote am Standort gehalten und nach Möglichkeit ausgebaut werden. „Alles was unserem Gesundheitsstandort gut tut ist wichtig. Wichtig war auch die große Anzahl der Besucher in der Kreistagssitzung. Sie haben das Interesse der Bevölkerung an der Gesundheitsversorgung nochmals unterstrichen“, so Bürgermeister Stefan Neumann.
Klarer Auftrag
„Die Geschäftsführung der Hohenloher Krankenhaus gGmbH hat im Dezember 2018 den klaren Auftrag erhalten, das vom Kreistag beschlossene Konzept für das Gesundheitszentrum in Künzelsau umzusetzen“, stellt Neth klar. Dass bei einem so wichtigen Ziel - der Neuausrichtung der Gesundheitsversorgung im Hohenlohekreis - nicht alle Hürden auf einmal genommen werden können, sei zu erwarten gewesen. Neth ist jedoch zuversichtlich, dass die Zeitschiene zur Etablierung der einzelnen Module eingehalten werden kann. Das Angebot zur Verbesserung der palliativmedizinischen Versorgung durch ein Hospiz in Künzelsau sei ein weiterer wichtiger Baustein für das Gesundheitszentrum, der für ihn gesetzt sei. Der Kreistag wolle im neuen Jahr die nötigen Beschlüsse fassen. Die Aufrüstung der Notfallsysteme (NIDA) noch 2019 und die Etablierung eines zusätzlichen ärztlichen 24/7-Präsenzdienstes im Gesundheitszentrum Künzelsau ab 15. November 2019 ergänzen die Notfallversorgung, das erklären sowohl der Landrat wie auch der BBT-Geschäftsführer.
Umsetzungsreif
Auch das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) soll 2020 so schnell wie möglich an den Start gehen, so Matthias Warmuth. Geht es nach dem Wunsch der Stadt, so Bürgermeister Stefan Neumann, werden die erforderlichen Arztsitze der Kassenärztlichen Vereinigung, in Abstimmung mit den vor Ort praktizierenden Ärzten, im MVZ besetzt. Das MVZ mit verschiedenen Fachrichtungen, die rasche Versorgung im Notfall durch die telemedizinische Anbindung des Rettungsdienstes (NIDA) und die 24-stündige ärztliche Notdienstpräsenz in Künzelsau hebt der BBT-Geschäftsführer Matthias Warmuth als Herzstück eines Gesundheitszentrums hervor. „Außerdem sind unsere Planungen für die Etablierung eines Hospiz‘, die Zusammenarbeit mit dem Pflegestützpunkt Hohenlohekreis und die Auswertung der Eltern-Kind-Angebote umsetzungsreif“, unterstreicht Warmuth bei der Vorstellung des Konzeptes.