Weinkeller
Der Weinkeller wurde 1730 durch Johann Jacob Schmetzer, Weißgerber, errichtet. Es ist ein typisches Beispiel der Stadttopographie: Der Bau großer Keller musste außerhalb der Künsbach-Hochwasser in erhöhten Lagen erfolgen. Daher hatten Bewohner der Hauptstraße ihre Keller oft in den Außenbereichen der Altstadt.
Der Weinbau wurde früher meist im Nebenerwerb betrieben. Der Bauherr dieses Kellers, Johann Jacob Schmetzer, war im Hauptberuf Gerber, wie er hier am Schlussstein von 1730 deutlich signalisierte: Zwei gekreuzte Schermesser vor einem Scherbock – damit wurde vor dem Gerben von den Fellen alle anhaftenden Fleischereste abgeschabt.
Eigentlich betrieb die Familie Sigloch über Jahrzehnte eine Großbuchbinderei in Künzelsau. Bekannte Verlage ließen hier ihre Bücher nicht nur binden, sondern auch an die Endkunden versenden. Helmut Sigloch, der letzte Chef aus der Familie, griff mit Leidenschaft eine frühere familiäre Tradition auf, den Weinbau. Hier, in einem geräumigen Keller, lagerte er seine besten Schätze. Ein Kellerraum bot sich an, in uriger Atmosphäre die Weine zu verkosten. Mit Helmut Siglochs Tod 2019 endete dieser Betriebszweig.
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