Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Faires Frühstück meets Ehrenamt

Gemeinsam engagiert für Ehrenamt und Nachhaltigkeit

Markt der Möglichkeiten an der unteren Hauptstraße mit Blick auf das alte Rathaus. Foto: Stadtverwaltung Künzelsau.

Die Premiere war erfolgreich: Unter dem Motto „Faires Frühstück meets Ehrenamt“ hat die Stadtverwaltung Künzelsau erstmals die traditionelle Bewirtung mit fairem Kaffee und Tee am Unteren Markt mit dem Ehrenamtstag zusammengelegt. „Wir möchten mit dieser Veranstaltung eine gemeinsame Plattform für die Besucherinnen und Besucher bieten, um niederschwellig über Nachhaltigkeit und bürgerschaftliches Engagement ins Gespräch zu kommen“, betonte Bürgermeister Stefan Neumann bei der Begrüßung der Gäste. Fast 20 Vereine und Organisationen hatten zwischen dem Rathaus und dem Unteren Markt ihre Stände aufgebaut, vom Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr über die AWO, die Lebenswerkstatt für Menschen mit Behinderung oder die Diakonie bis zum TSV Künzelsau und zum Sozialverband VdK.

Schon früh haben Brigitte Weißer und ihre Freundinnen beim fairen Frühstück Platz genommen und sich eine Tasse Kaffee geholt. Seit sechs Jahren sind die Seniorinnen regelmäßig dabei. „Uns gefällt die Geselligkeit. Man sitzt zusammen und trifft Bekannte“, sagt Weißer. Genauso wie ihre Bekannten achtet sie beim Einkauf darauf, ob die Produkte fair und nachhaltig hergestellt sind. „Ich kaufe auch gern im Weltladen ein“, bekennt Weißer. Das ist ganz im Sinne des Bürgermeisters. „Wir machen beim Thema Nachhaltigkeit im Rathaus weiter“, erläutert er. Bereits im vergangenen Jahr seien Kriterien für eine nachhaltige Beschaffung festgelegt worden. Bei aller globalen Vernetzung müsse man sich fragen, ob man Sachen aus China importieren sollte, wenn es regionale Alternativen gebe.

Außerdem rührte Neumann kräftig die Werbetrommel für bürgerschaftliches Engagement und die städtische Ehrenamtsbörse. „Es gibt ganz viele Möglichkeiten, sich zu engagieren“, wirbt er fürs Ehrenamt. Zum Beispiel beim Gesangverein Garnberg. „Wir haben uns zum ersten Mal beteiligt“, sagt die Vorsitzende Christina Gogolin. Dies sei eine tolle Möglichkeit, sich als Gesangverein zu präsentieren. „Wir sind nicht nur auf der Suche nach Sängerinnen und Sängern, sondern auch nach Helferinnen und Helfern“, ergänzt Ute Wied. Neben drei Chören hat der Verein auch einen Seniorentreff mit Hol- und Bringservice. „Wir fühlen uns als Verein mit dafür zuständig, das Dorf zu beleben“, betont Gogolin.

Faires Frühstück am unteren Markt. Foto: Stadtverwaltung Künzelsau

Der Verein Stadtgeschichte gab Interessierten einen Einblick in die zehnjährige ehrenamtliche Arbeit. Bei der Diakonie konnte man erfahren, vor welchen Herausforderungen die Tafel angesichts der großen Nachfrage steht. Hans-Jürgen Saknus, Vorstand der AWO, bei der die Seniorenarbeit im Fokus steht, berichtete über interessante Gespräche und Kontakte genauso wie die Gemeinnützigen Residenzen Schloss Stetten. TSV-Präsident Erwin Bergmann begrüßte den Ehrenamtstag als vielfältige Plattform. Auch Schauspieler vom „Theater im Fluss“ hatten sich unter das Publikum gemischt und warben für das aktuelle Stück "Faust 1" im Kocherbad.

Für Gäste des Fairen Frühstücks, die keine eigene Tasse mitgebracht hatten, stellte die Stadt 120 Tassen zur Verfügung. Das eigens mitgebrachte Frühstück wurde ergänzt durch Hefezopf und fair gehandelte Bananen sowie Marmelade vom Hotel-Restaurant Anne-Sophie.

Die Schülerfirma Nadel & Faden der Klassen 7 bis 9 der Brüder-Grimm-Schule unter der Leitung von Doreen Hanuschke zog viel Interesse auf sich. Schließlich boten die Schülerinnen und Schüler Praktisches und Nachhaltiges, vom selbstgemachten Schlüsselanhänger über Brottaschen bis zu Abschminkpads. In der Stadtbibliothek präsentierte sich außerdem die „Bibliothek der Dinge“. Dort kann man Sachen, die man nur gelegentlich braucht, wie z.B. einen Aktenvernichter, ausleihen, erklärte Rafaela van Dorp, zuständige Mitarbeiterin bei der Stadtverwaltung Künzelsau für die Themen Ehrenamt und Nachhaltigkeit.