Stadt spendet Bäume und lädt frischgetraute Ehepaare ein, sie fürs Klima zu pflanzen
Erste Pflanzaktion: Die ‚schöne Elze‘ für den Künzelsauer Hochzeitswald
„Nachhaltig handeln ist eines der großen Ziele der Kreisstadt Künzelsau“, so begrüßt Bürgermeister Stefan Neumann Paare, die 2020 und 2021 in Künzelsau getraut wurden, im Stadtwald bei Kocherstetten. „Gemeinsam wollen wir mit unseren Ehepaaren neue Bäume fürs Klima pflanzen. So wie die Bäume sollen auch die Ehen wachsen und gedeihen. Neben dem künftigen Hochzeitswald pflanzt die Stadt jährlich mindestens tausend neue Bäume im Stadtwald.“
Bevor die Paare – ausgerüstet mit Spaten und Schaufel – zur Tat schreiten, erklärt Stadtförster Stephan Römer, von welcher Baumart die Setzlinge sind, die gleich gemeinsam in den Waldboden gesetzt werden. „Die Elsbeere ist ein dauerhafter, kraftvoller und dekorativer Baum – perfekt als Hochzeitsbaum. Sie wird nicht umsonst ‚schöne Elze‘ genannt.“ Dann gibt er noch ein paar Tipps, wie das Pflanzen optimal gelingt. So gebrieft suchen sich die Paare einen Standort für ihren Baum aus und graben mit Spaten und Hacken Pflanzlöcher. Nicola und Nils Hellgardt haben ihre beiden Kinder mitgebracht. Mila packt schon mit an und ihre kleinere Schwester Nele schläft im Tragetuch der Mama, während der Papa abschätzt, ob das Pflanzloch schon groß genug ist. Auch Sarah und Dennis Bürkert freuen sich über die Pflanzaktion und haben ihren Baum schnell im Boden. So urteilen auch Julia und Bernd Münz, die extra Urlaub genommen haben, um einen der zwischen 60 und 80 Zentimeter hohen Setzlinge in den feuchten Wiesenboden setzen zu können. Bei guten Bedingungen kann die Elsbeere in ungefähr zehn Jahren gut fünf Meter hoch sein, schätzt Stephan Römer.
Wer von den Beamtinnen und Beamten des Künzelsauer Standesamtes im Jahr 2020 und im ersten Halbjahr 2021 getraut wurde und noch in Künzelsau wohnt, wurde zur ersten Pflanzaktion im Hochzeitswald eingeladen. 14 Paare beteiligten sich an dieser schönen Aktion, die fortgeführt und jedes Jahr stattfinden soll. Platz ist noch für mehr Bäume in dem von Stadtförster Römer ausgewählten Hochzeitswald.
„Die Resonanz auf die Aktion war durchweg positiv, auch der Paare, die aus Zeit- oder anderen Gründen absagen mussten“, freut sich die Standesbeamtin Isabell Bosbach. Im Schnitt finden rund 50 Trauungen im Jahr statt. „Standesamtliche Trauungen können in unserem Trauzimmer im Rathaus, im Ratssaal des Alten Rathauses und in der Bibliothek Frau Holle im Kulturhaus Würth angeboten werden.“
Hintergrund
Rückblickend kam es seit Pandemiebeginn zu wenig Verschiebungen von Eheschließungsterminen. Die meisten Paare haben trotz Einschränkungen, beispielsweise bei der Gästezahl, den Bund fürs Leben geschlossen.