Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Bildung von Arbeitsgruppen: Unterstützung der Bevölkerung ist gefragt

Auf dem Weg zur Klimaneutralität: Sitzung des Künzelsauer Klimabeirats am 8. Juli 2021

Mitglieder des Klimabeirates diskutieren miteinander.
Es gibt sehr viel zu besprechen. Auch nach dem Ende der Sitzung diskutieren Mitglieder des Klimabeirats weiter. Foto Hannelore Gloger.

Im März 2021 wurde der Künzelsauer Klimabeirat ins Leben gerufen und will seitdem einiges bewirken. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung wird das große Ziel verfolgt, Künzelsau bis 2030 klimaneutral und im besten Fall klimapositiv zu machen. Am 8. Juli 2021 hat sich der Künzelsauer Klimabeirat zum dritten Mal in einer öffentlichen Sitzung getroffen.

Bereits 2012 hat er in Österreich ein 8-geschossiges Holzhaus in acht Tagen „hochgezogen“ - in der Sitzung des Klimabeirats Künzelsau am 8. Juli 2021 hält Paul Pletsch den Impulsvortrag zum Thema „Mehr Grünzonen dank sozialem Wohnungsbau“.
In der anschließenden sehr lebhaften Diskussion wird deutlich, dass Bauen in nächster Zeit wirklich neu erfunden werden muss. Klimaneutralität eines Gebäudes bedeutet nicht nur, dass im Betrieb des Hauses kein zusätzliches CO2 ausgestoßen wird, sondern man muss die komplette Energiebilanz des Herstellungsprozesses miteinbeziehen; das Stichwort dazu lautet „Graue Energie“.
Paul Pletsch (Weisenburger Projekt), der derzeit im Künzelsauer Wohngebiet Taläcker vier Gebäude im sozialen Wohnungsbau plant, erläutert, dass die Kompensationskosten für ein Holzhaus, dessen Baumaterial nach Ende der Nutzungszeit nicht thermisch verwertet – also verbrannt – wird, etwa nur halb so hoch sind, wie bei einem Betonbau oder auch einem Gebäude aus thermisch verwertetem Holz. Über einen von ihm entwickelten Aufforstungs-Rechner kann man ermitteln, wie viele Bäume man zur CO2-Kompensation eines Gebäudes pflanzen müsste.
Außerdem wurde der enorme Preisanstieg von Baumaterial – circa 80 Prozent bei Holz im vergangenen Jahr – thematisiert und über wünschenswerte staatliche Lenkungsmaßnahmen zur Vermeidung eines „Ausverkaufs des deutschen Holzes ins Ausland“ und einer größeren Insolvenzwelle im Baugewerbe gesprochen.

Entwurf eines mehrstöckigen Holzhauses
So könnte klimaneutraler sozialer Wohnungsbau in Künzelsau aussehen. Foto Weisenburger Projekt.

Engagement der Bevölkerung ist gefragt

Im weiteren Verlauf der Sitzung betonte der Vorsitzende des Klimabeirats, Joachim Schröder, wie notwendig und wünschenswert die Verzahnung dieses neuen Gremiums mit der Bevölkerung ist. Klimaneutralität kann nur erreicht werden, wenn alle an einem Strang ziehen.
Dazu bietet der Klimabeirat mehrere Möglichkeiten an und verbindet damit einen Aufruf an alle Künzelsauer Bürgerinnen und Bürger, sich zu engagieren. Zum einen wurden vier Arbeitsgruppen zu folgenden Themen ins Leben gerufen: Abfallvermeidung, Begrünung, Mobilität und Energie. Zum anderen wird es am 29. Juli 2021 den ersten offenen Klimastammtisch geben, bei dem Ideen eingebracht und Wege zur Umsetzung gefunden werden können.

Kontaktmöglichkeiten zum Klimabeirat

Angela Langreck, Stadtverwaltung Künzelsau, Telefon 07940 129-423, E-Mail angela.langreck@kuenzelsau.de
Joachim Schröder (Vorsitzender), E-Mail j.schroeder-unterhof@web.de,
Hannelore Gloger (stellvertretende Vorsitzende), Telefon 07940/57749

Termine

Donnerstag, 29. Juli 2021, 19 Uhr, Klimastammtisch, Pimpls Biergarten am Kocher in Künzelsau
Donnerstag, 26. August 2021, 19 Uhr, Klimastammtisch (künftig immer am letzten Donnerstag des Monats), Pimpls Biergarten am Kocher in Künzelsau
Dienstag, 28. September 2021, 18.30 Uhr, nächste öffentliche Sitzung des Klimabeirats, Großer Sitzungssaal Rathaus Künzelsau

Informationen zu den Sitzungen

Die Sitzungen des Klimabeirates sind öffentlich. Einladungen, Protokolle und Beratungsgrundlagen sind online zu finden: http://www.kuenzelsau.de/buergerinfoportal