Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Alte Handys – neue Chancen

Handysammelstelle vom 9. - 23. Mai 2025 im Rathaus Künzelsau

Ein altes Handy, welches nicht mehr benötigt wird, wird in die dafür vorgesehene Box geworfen.
Handysammelstelle vom 9. - 23. Mai 2025 im Rathaus Künzelsau Foto: Stadtverwaltung Künzelsau.

Im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche „Gutes Klima für Hohenlohe“ beteiligt sich die Stadt Künzelsau mit einer Handysammelaktion. Einwohnerinnen und Einwohner sind eingeladen, nicht mehr genutzte Mobiltelefone und Smartphones im Rathaus abzugeben und damit einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz zu leisten.

Allein in Deutschland lagern schätzungsweise 210 Millionen ungenutzte Altgeräte in Schubladen. Damit gehen wertvolle Rohstoffe wie rund 1.890 Tonnen Kupfer, 31,5 Tonnen Silber und 5,2 Tonnen Gold ungenutzt verloren. Durch fachgerechtes Recycling können diese Materialien zurückgewonnen und erneut verwendet werden. Rund 15 Prozent der gesammelten Geräte sind erfahrungsgemäß sogar noch funktionsfähig und können nach entsprechender Aufbereitung weiterverwendet werden.

Handysammelstelle im Rathaus Künzelsau

Vom 9. bis 23. Mai können gebrauchte Handys während der Öffnungszeiten des Bürgerbüros in die aufgestellten Sammelboxen im Eingangsbereich des Rathauses eingeworfen werden. Zusätzlich besteht am 17. Mai beim fairen Frühstück die Gelegenheit, nicht mehr benötigte Mobilgeräte direkt vor Ort abzugeben. Um eine sichere Weiterverarbeitung zu gewährleisten, dürfen Akkus nicht beschädigt oder aufgebläht sein beziehungsweise keine Flüssigkeit verlieren.

Datenschutz wird großgeschrieben

Die Datenschutzvorgaben werden bei der Aktion konsequent eingehalten. Bei Smartphones, die weiterverwendet werden können, werden gemäß DSGVO alle Daten sorgfältig gelöscht. Geräte, die nicht mehr funktionstüchtig sind, werden nach der Norm DIN 66399 mechanisch zerstört und recycelt. Dennoch wird darum gebeten, vor der Abgabe alle persönlichen Daten möglichst vollständig zu entfernen.

Warum Recycling wichtig ist

Moderne Smartphones bestehen aus über 60 verschiedenen Materialien, darunter zahlreiche Metalle wie Gold, Kupfer, Silber oder Tantal. Die durchschnittliche Nutzungsdauer liegt in Deutschland bei lediglich 18 bis 24 Monaten. Ein Großteil der dafür benötigten Rohstoffe wird unter problematischen Bedingungen abgebaut – oftmals mit gravierenden Folgen für Umwelt und Menschenrechte, insbesondere in Konfliktregionen. Hinzu kommt, dass jährlich rund 150.000 Tonnen Elektroschrott illegalerweise von Deutschland nach Asien und Afrika exportiert werden. Auf den Mülldeponien gelangen giftige Schwermetalle und andere Schadstoffe in den Boden, die Luft und das Trinkwasser.

Was passiert mit dem Erlös?

Die Handysammelaktion ist eine landesweite Initiative verschiedener Organisationen aus Kirche und Zivilgesellschaft, der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg sowie der Deutschen Telekom Technik GmbH. Der Erlös der gesammelten Mobiltelefone und Smartphones kommt drei nachhaltigen Bildungs- und Gesundheitsprojekten in Afrika zugute. Unterstützt werden dabei Ausbildungsprogramme in Äthiopien (EJW-Weltdienst), Klimaanpassungsmaßnahmen in Uganda (Aktion Hoffnung) sowie Gesundheitsprojekte in der Demokratischen Republik Kongo (Difäm/Brot für die Welt).

Tipps für einen nachhaltigen Konsum

Vor dem Kauf eines neuen Smartphones lohnt es sich, sich folgende Aspekte in Erinnerung zu rufen:

Rethink: Muss es immer das neueste Modell sein?
  • Reuse: Längere Nutzung schont Ressourcen.
  • Repair: Reparatur statt Neukauf – z. B. in Repair Cafés oder über Plattformen wie „iFixit“.
  • Recycle: Nicht mehr genutzte Handys gehören ins Recycling – am besten direkt in die Sammelbox im Rathaus.