Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

So leben Wildbienen in Baden-Württemberg – Künzelsau hilft mit Wildpflanzen

NABU-Vortrag zu „Majas wilden Schwestern“

Wildbiene auf einer Glockenblume.
Foto Anette Marquardt, NABU.

Ohne Wildbienen muss man sich Sorgen um Apfelsaft, Erdbeer-Marmelade oder Birnenkuchen machen. Sie bestäuben unser Obst und sind für die biologische Vielfalt unersetzlich. NABU-Artenschutzreferent Martin Klatt erklärt bei einem Online-Vortrag am Donnerstag, 15. April 2021 von 19 bis 21 Uhr, wie unsere heimischen Wildbienen leben und warum sie gefährdet sind. Er zeigt auch, wie „Natur nah dran“-Kommunen ihnen mit naturnahen Blühflächen helfen – und was jede und jeder im eigenen Garten tun kann. Anmeldungen sind bis 13. April möglich unter www.NABU-BW.de/anmelden, solange noch Plätze frei sind. Teilnehmen können Interessierte mit dem kostenlosen Programm Zoom per Computer, Laptop oder Telefon. Im Chat können die Zuschauenden Fragen stellen.

Martin Klatt verdeutlicht im Vortrag „Majas wilde Schwestern“, wie vielfältig die rund 460 Wildbienen-Arten sind, die in Baden-Württemberg leben: Manche sind Feinschmecker und auf die Blüten ganz bestimmter Pflanzenarten spezialisiert, andere sind weniger wählerisch und besuchen viele verschiedene Wildblumen. Sie bauen ihr Nest meist im Boden, aber auch in alten Pflanzenstängeln oder toten Holzstämmen.  Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Anders als die bekannte Honigbiene bilden sie keine großen Staaten und machen keinen Honig. Um zu überleben, brauchen sie eine vielfältige Landschaft mit Wildpflanzen, an denen sie Pollen und Nektar sammeln. Deshalb pflanzte Künzelsau im Jahr 2020 im Rahmen des NABU-Projekts „Natur nah dran“ Wildblumen und -stauden, an deren Blüten sich Sand-, Mauer- oder Wollbienen bald tummeln können. Es wurde eine große Fläche an den Wertwiesen unterhalb des Schlossgymnasiums für mehr blühende Vielfalt geschaffen. Dieses Jahr folgen neue „Natur nah dran“-Flächen am Frankenweg und am Kocherweg in der Nähe der Skateranlage.

Schloss Bartenau, davor neue, insektenfreundliche Bepflanzung.
Die "Natur nah dran"-Flächen unterhalb von Schloss Bartenau. Foto Stadtverwaltung Künzelsau.

Hintergrund

Das Land Baden-Württemberg hat 2013 seine Naturschutzstrategie verabschiedet. Darin ist unter anderem das Ziel festgeschrieben, die biologische Vielfalt in Kommunen zu fördern. In diesem Zusammenhang hat das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft gemeinsam mit dem NABU-Landesverband im Jahr 2015 das Projekt „Natur nah dran“ gestartet. Gefördert wird das Projekt außerdem im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes. Künzelsau wurde zusammen mit 60 weiteren Kommunen ausgewählt, mit Unterstützung des NABU bis zu fünf Flächen naturnah umzugestalten.