Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Städtisches Jugendreferat: Was machen Jugendliche mit Medien?

Medienparcours mit Jugendlichen erarbeitet / Erster Medienparcours an der Georg-Wagner-Schule

Zwei Menschen mit Smartphones in den Händen.
Foto: Pixabay.

Social Media, Influencer, Cybermobbing, Fake News – das sind Themen, die aus dem Alltag von Jugendlichen nicht mehr wegzudenken sind. Während einige sehr gut mit den Herausforderungen des digitalen Lebens zurechtkommen, brauchen andere noch Unterstützung. Aus diesem Grund beschäftigte sich das Sozialraumgremium der Stadtverwaltung Künzelsau bei zwei Terminen in diesem Jahr mit genau diesem Thema.

Während es im Frühjahr noch allgemein um die Mediennutzung junger Menschen ging, erarbeiteten Christoph Kolacek, Schulsozialarbeiter an der Georg-Wagner-Schule, und Katharina Kern, Mitarbeiterin im Jugendreferat der Stadt, zur Vorbereitung des nachfolgenden Termins einen Medienparcours für Siebtklässler. Ziel war es, mit Jugendlichen direkt in den Austausch über deren Mediennutzung gehen zu können und wichtiges Grundlagenwissen zu vermitteln. Der Medienparcours wurde Mitte September in vier Durchgängen an der Georg-Wagner-Schule getestet. Die Auswertung wurde am 28. September im Sozialraumgremium vorgestellt.

Beim Medienparcours beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler innerhalb von zwei Schulstunden an verschiedenen Aktivstationen mit ihrem Medienalltag. Dabei kamen Themen auf wie das richtige Verhalten bei Cybermobbing und Fake-Anrufen, Fake-Nachrichten, Datenschutz und das Recht am eigenen Bild. Am besten kam bei den Jugendlichen die Social Media-Station an. Hierbei schafften es nur die wenigsten Schülerinnen und Schüler, sich an die vorgegebene Nutzungszeit zu halten. Ein perfekter Einstieg, um über das Thema Zeitmanagement zu diskutieren. Auch der Empfehlungsalgorithmus von TikTok wurde genauer unter die Lupe genommen. Neben dem Austausch von Erfahrungswissen lernten die Schülerinnen und Schüler auch, welche Handlungsoptionen ihnen in verschiedenen Situationen, wie zum Beispiel beim Download von Apps oder bei Stress im Klassenchat, zur Verfügung stehen.

Eine Abfrage bei den Schülerinnen und Schülern zeigte, dass der Großteil unter ihnen bereits seit der Grundschule ein eigenes Smartphone besitzt, spätestens mit Beginn der fünften Klasse nutzten die meisten ein eigenes Mobilgerät. Eltern bestimmten bei den Schülerinnen und Schülern der siebten Klasse nur noch zum Teil mit. Viele seien bei Fragen auf sich gestellt oder wendeten sich an ältere Geschwister. Gleichzeitig zahlten die wenigsten für die mobile Internetnutzung mit ihrem Taschengeld. Viele Schülerinnen und Schüler profitierten von Familientarifen. Hier zeigt sich, dass junge Menschen bereits in der siebten Klasse keine Medienanfänger mehr sind und bei Entscheidungen und Erfahrungen oft auf sich gestellt sind. Eine offene und kompetente pädagogische Begleitung ist deshalb unerlässlich.

Beim Sozialraumgremium, welches sich aus Fachkräften unterschiedlicher Disziplinen sowohl im Bildungsbereich als auch der Präventionsarbeit, des Jugendamts und der Polizei zusammensetzt, kam der Medienparcours gut an. Jede der entwickelten Stationen bot Bezüge zur Lebenswelt junger Menschen, die im (Schul-)Alltag nur selten zur Sprache kommen. Deshalb bietet sich der Parcours auch in Einzelteilen an, um in verschiedenen Bildungsbereichen einen Einstieg in die Diskussion darüber zu erhalten, was Jugendliche eigentlich mit Medien machen und was ihnen wichtig ist.

Weitere Informationen zum Medienparcours sind beim Jugendreferat der Stadtverwaltung Künzelsau zu erhalten: jugendreferat@kuenzelsau.de.