Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Künzelsau auf dem Weg zur Klimaneutralität

Start der Onlinebeteiligung zum Klimaschutzkonzept und Rückblick auf die erste Künzelsauer Klimawerkstatt

drei Frauen und ein Herr stehen vor einer mit Zetteln bestückten Stellwand und sind im Gespräch
Bürgermeister Stefan Neumann und Rafaela van Dorp, links, im Gespräch an einem Thementisch mit Teilnehmenden der Klimawerkstatt im November. Fotos Stadtverwaltung Künzelsau.

Der Klimawandel und dessen Folgen für Menschen, Flora und Fauna sind in aller Munde: Außergewöhnlich starke Hitzebelastungen, Dürreperioden oder Starkregenereignisse mit Überschwemmungen führen zu Ernteeinbußen in der Landwirtschaft. Extremwetterereignisse sind zudem ein Gesundheitsrisiko für ältere und kranke Personen oder Kinder. Einige heimische Tier- und Pflanzenarten halten den veränderten Klimabedingungen nicht Stand. Gestiegene Energiepreise belasten die Gesellschaft finanziell. Vieles ist heute schon spürbar – leider auch in Künzelsau.

Klimaschutzkonzept setzt wichtige Wegweiser in Richtung Klimaneutralität

Der Gemeinderat und die Stadtverwaltung Künzelsau befassen sich im Rahmen der Strategie 2030 bereits seit längerem damit, bestehende sowie neue Herausforderungen bei Entscheidungsprozessen mitzudenken. Dabei spielen auch die Themen Klimaschutz sowie Klimawandelanpassung eine zentrale Rolle. Den gemeinsamen Fahrplan auf dem Weg zu einer klimafreundlichen und lebenswerten Stadt bildet das künftige Künzelsauer Klimaschutzkonzept, das geeignete Maßnahmen zur Klimaneutralität bündelt, um so die negativen Folgen des Klimawandels möglichst gering zu halten.
 
Das Konzept gibt zunächst Aufschluss über den Ist-Zustand in Sachen Klimaschutz: Neben einer Treibhausgasbilanz werden mögliche Zielszenarien und Potenziale der Kommune herausgearbeitet. Den Hauptteil bildet anschließend die Entwicklung eines zielgerichteten Maßnahmenkatalogs, der alle relevanten Handlungsfelder und Akteure in den Blick nimmt, sowie die Verstetigung innerhalb der Verwaltung. Die Erstellung des Konzepts wird im Rahmen einer Personalstelle von der nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert. *)

Blick in den großen Saal der Stadthalle auf die in Stuhlreihen sitzenden Teilnehmen. Eine Person präsentiert an der Leinwand
Zufällig ausgewählte Einwohnerinnen und Einwohnern waren der Einladung in die Stadthalle gefolgt und haben sich am Austausch beteiligt.

Erste Künzelsauer Klimawerkstatt mit vielen guten Ideen

Als erster Baustein der Bürgerbeteiligung fand am 29. November 2023 die erste Künzelsauer Klimawerkstatt statt. Aus einem Pool von zufällig ausgewählten Einwohnerinnen und Einwohnern waren rund 40 Teilnehmende der Einladung in die Stadthalle gefolgt. Bürgermeister Stefan Neumann gab zunächst einen Überblick zu laufenden Projekten in Sachen Klimaschutz: Vom Hochzeitswald, über ein Starkregenrisikomanagement, kostenlose Energieberatungen, dem Ausbau städtischer Photovoltaik-Anlagen oder der angestrebten freiwilligen kommunalen Wärmeplanung bis hin zum klimapositiven Baugebiet in Gaisbach (Haselhöhe II) gibt es in Künzelsau schon einige Bestrebungen, um nachhaltig CO2 einzusparen. „In diesem Prozess ist es aber von besonderer Bedeutung, mit den Einwohnerinnen und Einwohnern in einen gemeinsamen Dialog zu treten, denn: Für erfolgreichen Klimaschutz für uns und die nachfolgenden Generationen sind wir auf die Mithilfe der Stadtgesellschaft angewiesen“, betont Bürgermeister Stefan Neumann.

vier Frauen und drei Männer stehen nebeneinander vor Stellwänden mit beschriebenen Blättern
Die Klimawerkstatt in der Stadthalle haben moderiert, v.l.n.r.: Wirtschaftsförderer Dr. Michael Walter, Stadtbaumeisterin Silke Mittnacht, Vorsitzender des Künzelsauer Klimabeirats Dr. Harald Drück, Klimaschutzmanagerin Melissa Neumann, Leiterin Klimaschutzmanagement Stadtwerk Tauberfanken Ann-Kathrin Murphy, Leiter Klima-Zentrum Hohenlohekreis Joachim Schröder und stellvertretende Leitung des Amtes für nachhaltige Entwicklung und Bürgerbeteiligung Rafaela van Dorp.

An insgesamt sechs Thementischen wurde daher im Anschluss angeregt mit den jeweiligen Expertinnen und Experten diskutiert. Die Schwerpunkte bildeten die Themen „Erneuerbare Energien und Energieeffizienz“ mit dem Leiter des Klima-Zentrums Hohenlohekreis Joachim Schröder, „Mobilität und Verkehr“, moderiert vom Vorsitzenden des Künzelsauer Klimabeirats Dr. Harald Drück, „Bauen und Wohnen“, begleitet von Stadtbaumeisterin Silke Mittnacht, „Industrie und Handel“ mit Wirtschaftsförderer Dr. Michael Walter, „Private Haushalte und Konsum“, geleitet von der stellvertretenden Leitung des Amtes für nachhaltige Entwicklung und Bürgerbeteiligung Rafaela van Dorp, sowie „Klimawandelanpassung“, betreut von der städtischen Klimaschutzmanagerin Melissa Neumann.

Nun sind alle gefragt: bis zum 31. Januar 2024 an der Umfrage teilnehmen

Der zweite Baustein der Bürgerbeteiligung ist eine Onlineumfrage. Anknüpfend an die Klimawerkstatt im November sind nun alle Einwohnerinnen und Einwohnern aufgefordert, ihre Ideen und Visionen für ein klimafreundliches Künzelsau einzubringen, um die Zukunftsfähigkeit der Stadt zu stärken. Die Ergebnisse der Umfrage fließen in den weiteren Prozess der Erstellung des Klimaschutzkonzepts mit ein.
Unter folgendem Link geht es zum Fragebogen: www.civocracy.org/stadtkuenzelsau/klimaschutzkonzept. Sofern eine Online-Teilnahme nicht möglich ist, gibt es im Rathausfoyer gedruckte Exemplare der Umfrage. Die Befragung endet am 31. Januar 2024, die Teilnahme erfolgt anonym. Ansprechpartnerin bei der Stadtverwaltung Künzelsau ist Melissa Neumann, E-Mail melissa.neumann@kuenzelsau.de oder Telefon 07940 129-707.

*) Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.