Blick auf das Schloss Bartenau.
Schloss Bartenau. Foto Olivier Schniepp, Foto Linke GmbH.

Morsbacher Tor

Morsbacher Tor.
Morsbacher Tor. Foto Olivier Schniepp, Foto Linke GmbH.

Das Morsbacher Tor wurde im 16. Jahrhundert erbaut. 1627 und 1800 waren Umbauten erforderlich. Es schützte die Straße in das Gebiet der Herren von Stetten. Zeitweilig wurde das Morsbacher Tor als Gefängnis genutzt. Es ist das letzte erhalten gebliebene von ursprünglich drei Stadttoren.

Vorübergehend, 1829 bis 1832 müssen im Kanzleibau am Schloß Gefängnisse eingerichtet gewesen sein. Desgleichen erfuhr das Hintere Tor, später Morsbacher Tor genannt, um 1834 einen Anbau, der wohl bis zirka 1845 als Gefängnis genutzt wurde. Hierbei handelte es sich um kommunal genutzte „Verwahranstalten“. Noch in den Weltkriegen wurden hier Kriegsgefangene eingesperrt. Ab 1946 wurde in der Notsituation des Wohnraummangels, der durch Ausgebombte und Heimatvertriebene entstand, eine Witwe mit fünf Kindern darin einquartiert. Vorübergehend, von 1965 bis ungefähr 1973 diente das Objekt als Jugendzentrum. Von 1978 bis 1996 war hier das Puppenmuseum der Rose Metzger untergebracht.

Alte Fotografie des Morsbacher Tors.
Foto von Georg Breyer um 1900.
Aquarellbild vom Morsbacher Tor.
Aquarell von Jan Ahrlich um 1960.

Die Befestigung des Marktfleckens bestand einst aus einem Wassergraben, dahinter ein aufgeschütteter Erdwall, auf dem Palisaden in dichter Reihe aufgesteckt waren.
Drei Tore ließen den Verkehr aus dem Ort fließen. Auf die Kocherbrücke führte das Untere Tor, das im Laufe der Jahrhunderte mehrfach in Richtung Kocher versetzt wurde – wo einst sumpfiges Land Zug um Zug ausgetrocknet wurde. Hier passierten die Wege in Richtung Steinbacher Höhe, zur Hohen Straße und ins untere Kochertal. Das Obere Tor neben dem offenen Künsbach leitete die Gaisbacher Straße nach Süden, die nach mehreren hundert Metern als mühsam zu bewältigende Steige auf die Höhe führte. Das Morsbacher Tor, ursprünglich „Hinteres Tor“ genannt, erschloss den Weg ins obere Kochertal. Nach Westen gab es kein Fahrtor, lediglich ein Durchschlupf erlaubte Fußgängern die dort liegenden Gartenländereien zur Bearbeitung ohne unnötigen Umweg zu erreichen.
Nachdem einzelne Abschnitte der Ortsbefestigung als Mauern ausgeführt worden waren, erfolgte 1755 der Beschluss, den Ort abschnittsweise durch eine ganz geschlossene Mauer zu schützen. Dies war nach 1780 erreicht. Seitdem nennt sich der Markt Künzelsau „Stadt“.

Das Morsbacher Tor stand dem Verkehrsfluss im Wege. 1909 wurde noch überlegt, ob es wie die anderen Tore auch abzureißen sei. Es wurde zunächst darauf verzichtet. Eine Entlastung kam erst 1953 durch den Bau der Komburgstraße zustande.

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