Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Künzelsau setzt mit „Earth Night“ Zeichen gegen Lichtverschmutzung

Start am 6. September 2024 mit Beginn der Dämmerung

Blick auf das Alte Rathaus, links und rechts sind spärlich beleuchtete Wohnungen und im EG gut beleuchtete Läden zu sehen.
Bereits ab 22 Uhr wird am Freitag, 6. September 2024 die Beleuchtung in der Künzelsauer Innenstadt reduziert. Foto: Olivier Schniepp, Foto Linke GmbH.

Auch in diesem Jahr beteiligt sich Künzelsau wieder an der „Earth Night“. Dazu soll am Freitag, 6. September ab 22 Uhr wo möglich auf künstliches Außenlicht verzichtet werden. In Künzelsau wird deshalb der Zeitraum für die halbnächtliche Beleuchtung in der Innenstadt erweitert. Statt wie gewohnt von 0 bis 5 Uhr, bleibt die Beleuchtung von 22 bis 6 Uhr reduziert. Ziel ist es damit ein Zeichen gegen die zunehmende Lichtverschmutzung und Energieverschwendung auf der Welt zu setzten.

Selbst mitmachen

Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen mit Beginn der Dämmerung am 6. September seine Außenlichtquellen abzuschalten oder zu reduzieren. Ebenso ist es hilfreich Jalousien, Rollos oder Vorhänge zu schließen, um den Lichteintrag in die Nacht zu vermindern.

Sternenfreundliches Künzelsau

Um langfristig einen ungestörten Blick auf den Sternenhimmel zu erhalten, engagiert sich die Stadtverwaltung Künzelsau für eine optimierte Beleuchtung. Neben der Erstellung einer Lichtleitlinie wird derzeit schrittweise die energetische Sanierung der Straßenbeleuchtung durchgeführt. Künzelsau geht damit als erste Stadt Baden-Württembergs mit gutem Beispiel vorang und strebt eine Zertifizierung zur „Sternenstadt“ an. Vergeben wird der Titel von der International Dark-Sky Association (IDA), welche sich bereits seit Ende der 1980er Jahren für optimierte Beleuchtung einsetzt. Hierfür sind auch alle Einwohnerinnen und Einwohner sowie Unternehmen gefragt, um „Lichtmüll“ künftig weiter zu reduzieren.

Was ist Lichtverschmutzung?

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts nimmt global die Dauerbeleuchtung in Städten durch Kunstlicht stetig zu – es bilden sich wahre Lichtglocken über ihnen. Seit den Neunzigerjahren spricht man daher von Lichtverschmutzung: dem Prozess der Aufhellung der Nacht und des Nachthimmels durch künstliches Licht. Hierbei dient Licht schon lange nicht mehr nur der Sicherheit, sondern wird vor allem auch für die Ausübung von Freizeitaktivitäten (Open-Air-Veranstaltungen, Fußballplatzbeleuchtung), für Werbezwecke und zur Zierbeleuchtung (Fassaden, Brücken, Gärten, Teiche, u.v.m.) eingesetzt.

Eine ineffiziente und übermäßige Nutzung von künstlichem Licht verursacht nicht nur zusätzliche Kosten, sondern schadet durch den erhöhten Energieverbrauch auch dem Klima. Außerdem versperrt es die Sicht auf den Sternenhimmel und erschwert einen erholsamen Schlaf. Pflanzen werden durch eine zu starke nächtliche Beleuchtung irritiert und Zugvögel kommen von ihren Routen ab. Auch zahlreiche Insekten sterben dadurch und fehlen anschließend als Bestäuber und als Nahrung für andere Tiere. Ganze Ökosysteme, die auf einen natürlichen Hell-Dunkel-Rhythmus angewiesen sind, können hierdurch aus dem Gleichgewicht geraten.

Weitere Informationen gibt es unter www.kuenzelsau.de/sternenfreundlicheskuenzelsau