Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Künzelsau zeigt Flagge für den Frieden und gegen Atomwaffen

Flaggentag der Mayors for Peace, 8. Juli 2022

Bürgermeister Neumann hält eine weiß-grüne Flagge, mit Motiv Friedenstaube und Schriftzug "Bürgermeister für den Frieden"
Rechtzeitig zum weltweiten Flaggentag eingetroffen: Bürgermeister Stefan Neumann zeigt die Flagge von Mayors for Peace, die am 8. Juli zum ersten Mal am Rathaus in Künzelsau gehisst wird.

Am 8. Juli 2022 weht vor dem Rathaus in Künzelsau erstmals die Flagge des weltweiten Bündnisses der Mayors for Peace. Der Gemeinderat hat im April 2022 den Beschluss gefasst, dem weltweiten Netzwerk von Städten beizutreten.

„Frieden ist das Fundament für das Leben, wie wir es kennen“, so Bürgermeister Stefan Neumann. „Es ist unvorstellbar für mich, dass etwa unsere Schulen, Kindergärten, Straßen, Häuser durch Kriegshandlungen zerstört werden und wir mit Angst vor Waffengewalt abends einschlafen und morgens aufwachen – wie es den Menschen in der Ukraine und anderen Kriegsgebieten geht. Ich möchte mich persönlich für eine friedvolle Welt einbringen und bin dankbar und froh, dass wir uns in Künzelsau nun auch bei Mayors for Peace gegen Kriege und für Frieden engagieren.“

Mayors for Peace setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.170 Städte gehören dem Netzwerk an, darunter mehr als 830 Städte in Deutschland. Viele dieser Städte zeigen mit der Flaggen-Aktion in diesem Jahr ihre Solidarität mit der Ukraine und setzen sich für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen ein.

Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar dieses Jahres ist die europäische Sicherheitsordnung zerstört worden. Die nuklearen Drohgebärden Russlands sind ein Tabubruch. Die atomare Bedrohung ist so präsent wie lange nicht mehr.

Vor diesem Hintergrund fand in Wien vom 21. bis 23. Juni die erste Vertragsstaatenkonferenz des Atomwaffenverbotsvertrages statt. Der Vertrag war am 22. Januar 2021 in Kraft getreten. Deutschland hat an der UNO-Konferenz als Beobachter teilgenommen. Die Mayors for Peace waren mit zahlreichen Delegierten ebenfalls vertreten. Hibakusha – Überlebende der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki – berichteten über die beispiellose humanitäre Katastrophe, die der Einsatz dieser Massenvernichtungswaffen verursachte.
 

Urkunde auf edlem Papier und goldenem Siegel
Urkunde über die Mitgliedschaft von Künzelsau im weltweiten Städte-Netzwerk Mayors for Peace. Fotos Stadtverwaltung Künzelsau.

„Friedensforscher befürchten, dass es zu einem neuen nuklearen Rüstungswettlauf kommt“, so Bürgermeister Stefan Neumann. „Wir als Mayors for Peace Stadt setzen daher gemeinsam mit über 500 Städten in Deutschland am Flaggentag ein deutliches Signal gegen die atomare Aufrüstung und für den Frieden. Wir unterstützen den Atomwaffenverbotsvertrag. Er ist der Weg zu Global Zero – einer Welt ohne Atomwaffen. Die Flagge zu hissen ist in diesem Jahr auch ein Zeichen unserer Solidarität mit der Ukraine.“

Am Flaggentag erinnern die Mayors for Peace an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“

Wer sind die Mayors for Peace?

Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.170 Städte gehören dem Netzwerk an, darunter mehr als 830 Städte in Deutschland. Rund 500 Städte in Deutschland beteiligen sich in diesem Jahr am Flaggentag.