Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Neustart für die Kochertalbahn – Freude in der Region

Verkehrsministerium Baden-Württemberg bescheinigt der Schienentrasse Waldenburg-Künzelsau eine hohes Nachfragepotenzial und beschließt Reaktivierung

Gebäude des Alten Bahnhofs mit Radweg
Der Alte Bahnhof in Künzelsau wird seit der Stilllegung der Kochertalbahn vom Jugendkulturverein und von einem Gastronomiebetrieb genutzt. Die ehemalige Schienentrasse wurde frei gehalten und wird als Radweg genutzt. Foto Stadtverwaltung Künzelsau.

"Seit Gründung der Bürgerinitiative haben wir auf diese positive Entscheidung der Landesregierung hingearbeitet und freuen uns jetzt sehr, dass sich die Arbeit gelohnt hat“, so Bundestagsabgeordneter Christian Freiherr von Stetten. „Wenn wir mit unserer Machbarkeitsstudie zu einer positiven Bewertung im Verkehrsministerium in Stuttgart beitragen konnten, hat sich der Einsatz unserer Vereinsmitglieder gelohnt."

Landrat Dr. Matthias Neth: „Ich freue mich sehr, dass die Landesregierung das Potenzial erkannt hat, das in der Strecke steckt. Damit ist ein weiterer Meilenstein geschafft. Die Verwaltung wird für den Kreishaushalt 2021 Mittel für eine neue Machbarkeitsstudie einstellen.“

Bürgermeister Stefan Neumann, Künzelsau: „Die Freude ist riesengroß. Ich danke allen, die sich für die Reaktivierung der Kochertalbahn eingesetzt haben und nenne stellvertretend Landrat Dr. Neth und den Kreistag, die Bürgermeister von Kupferzell und Waldenburg und besonders die Bürgerinitiative und unseren Bundestagsabgeordneten Christian Freiherr von Stetten.
Der Anschluss ans Schienennetz ist für Künzelsau und für die gesamte Region enorm wichtig und eine hervorragende Grundlage für eine gute Entwicklung unseres Raumes in der Zukunft. Die Erfahrung zeigt, dass die Schiene besser angenommen wird als der Bus. Deshalb haben wir die historische Trasse der Kochertalbahn und Trassenvarianten, die durch Gaisbach führen, freigehalten. Flächen für einen Bahnhof in den Kocherwiesen mit Park- und Ride-Parkplätzen können dort geschaffen werden – und sind im Eigentum der Stadt.
Die starke Trasse wird nicht nur den Gewerbepark Hohenlohe mit knapp 4.000 Arbeitsplätzen und Künzelsau mit rund 13.000 Arbeitsplätzen ans Schienennetz anbinden. Das Landratsamt, das neue Kreishaus, bekommt eine Bahn-Haltestelle (Bahnhof Künzelsau) quasi vor die Haustüre. Rund 11.000 Berufseinpendler kommen täglich nach Künzelsau und mehr als 7.000 Schüler und Studenten. Die Pendler zur Firmenzentrale Würth, zu den Museen Würth und zum CARMEN WÜRTH FORUM sind außerdem potenzielle Bahnnutzer und Frequenzbringer.
Wie sich die Beteiligung der Kommunen und des Landkreises finanziell, beim Bau und beim Betrieb der Bahn darstellt, ist noch zu klären und auch abhängig von der Unterstützung des Bundes und Landes. Heute können wir dazu keine Aussage treffen – nur so viel: Wir möchten den Schienenanschluss und sind, auch gestärkt nach der Reaktivierungs-Entscheidung des Verkehrsministeriums, bereit uns dafür zu engagieren.“

Bürgermeister Christoph Spieles, Kupferzell: „Aus verkehrspolitischen und ökologischen Gründen ist das eine gute Nachricht. Jetzt müssen wir schauen wie es weitergeht und welche Streckenvariante realisiert werden kann. Offene Fragen werden wir gemeinsam lösen.“

Bürgermeister a.D. Markus Knobel, Waldenburg
„Ich freue mich sehr, dass das Land die Kochertalbahn fördert und unser Einsatz dadurch honoriert wird. Der Gewerbepark Hohenlohe hat sich zu einem Anziehungspunkt für Unternehmen entwickelt. Alle Menschen, die dort tätig sind, sind potentielle Stadtbahnfahrer. Außerdem sehe ich einen klaren Wettbewerbsvorteil für unsere Stadt und unsere Region.“

Pressemitteilung des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg (507 KB)

Reaktivierung von Schienenstrecken – Ergebnisse der landesweiten Potenzialanalyse (2 MB)