Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Alles unter einem Dach: Zentren für Kinder, Familien und Stadtteile

Gemeinderat befasst sich am 18. April 2023 erneut mit Kindergarten- und Schulentwicklung

Blick auf das Schulareal Gaisbach, links Außenfassade Mehrzweckhalle, rechts Schulgebäude
Auf einem erweiterten Schulareal in Gaisbach, dem „Campus Mitte“ sind neben der Grundschule ein Stadtteil- und Familienzentrum mit KiTa und gemeinsamer Mensa angedacht. Foto Stadtverwaltung Künzelsau.

Wieder stehen Kindergarten- und Schulentwicklung auf der Tagesordnung des Gemeinderates, die Bürgermeister Stefan Neumann am 18. April 2023 im Sitzungssaal im Rathaus Künzelsau eröffnet. Künzelsau wächst und die Infrastruktur wird Schritt für Schritt angepasst. Künzelsau ist die einzige Kommune in Baden-Württemberg, die gebührenfreie Kindergartenplätze für Einjährige bis zum Schuleintritt anbietet und gleichzeitig eine hohe Qualität in der Betreuung leistet. Damit das auch in Zukunft so bleibt, wird ein Aufgabenschwerpunkt in den kommenden Jahren sein, im Kindergarten- und Schulbereich mehr Räume zur Verfügung zu stellen. Auch die pädagogische Qualität in den wachsenden Einrichtungen soll ausgebaut und die Arbeit für die pädagogischen Fachkräfte in den neuen größeren Einrichtungen zeitgemäß stattfinden.

Der Kindergarten in Belsenberg wird bereits umgebaut und erweitert. Auch die beiden Kindergärten im Stadtteil Taläcker brauchen mehr Platz. Gerade läuft eine Ausschreibung für die Erstellung einer dreigruppigen Interims-Krippe in Taläcker, deren Betriebsstart für Januar 2024 geplant ist.

Für den aktuellen Standort der Grundschule und der angrenzenden Mehrzweckhalle und Schulsportanlage in Gaisbach wird ein Städtebaulicher Wettbewerb über die künftige Nutzung durchgeführt. Das hat der Gemeinderat am 28. Februar 2023 beschlossen. Grundlage für diesen Wettbewerb sind die Raumprogramme für einen Neubau einer bis zu dreizügigen Grundschule in Gaisbach, der Rückbau der bestehenden Reinhold-Würth-Schule, der Neubau einer mindestens sechsgruppigen Kindertagesstätte auf dem Grundstück der Reinhold-Würth-Schule sowie der Neubau einer zentralen Mensa. Mit einfließen in den Wettbewerb „Campus Mitte“ muss auch die Entscheidung des Gemeinderates, ob und in welchem Aufgabenumfang ein Familienzentrum entstehen soll.

In der Sitzung am vergangenen Dienstag, 18. April 2023, hat der Gemeinderat nun zu grundsätzlichen Fragen Stellung bezogen und Begrifflichkeiten geklärt: Was soll jeweils entstehen? Was ist in Künzelsau als Kindergarten oder Kinderhaus zu verstehen? Was bedeutet ein Familienzentrum und welche Räume werden hierfür benötigt?

Blick auf eine offene Glastüre an dem Anbau an das bestehende Kindergartengebäude
Raumgewinn für den Kindergarten Belsenberg: Die Kubatur des 50 Jahre alten Gebäudes bleibt erhalten. Der Ortschaftsrat hat sich mit der Architektin Karin Weiß im März auf der Baustelle informiert. Foto Jochen Jäger.

Vorangegangen war ein Austausch in einem Arbeitskreis „Familienzentrum“, in dem neben Vertretern aus allen Gemeinderatsfraktionen und der Stadtverwaltung auch Mitarbeitende des KIFA-Kindergartens Taläcker I mitgewirkt haben. Auf Grundlage des dort Erarbeiteten fordern Stadträte in der Gemeinderats-Beratung die Festlegungen von Begrifflichkeiten. Es wird folgender einstimmiger Beschluss gefasst:

Im gesamten Stadtgebiet erfolgt der Basisausbau aller Kindergarten-Neu- und -Umbauten in der Regel ab sechs Gruppen zu einem KiFaz (Kinder- und Familienzentrum) im Sinne der verbesserten Kindergarten-Arbeit und der niederschwelligen Begleitung von Eltern und Kindern nach dem Modell „Alles unter einem Dach“ und der KIFA-Bildungskonzeption. Abhängig von der Konzeption werden die entsprechenden personellen Ressourcen zur Verfügung gestellt.
 
Hierzu gehören folgende Raumplanungen: ein Elternberatungsraum mit externer Beratungsleistung, 20 Quadratmeter; ein Mehrzweckraum, gleichzeitig Bewegungsraum für die Kindertageseinrichtung (KiTa), 100 Quadratmeter; Nebenräume inklusive Küche, Besuchertoiletten, Garderobe und Stuhllager bei gleichzeitiger Nutzung durch die KiTa, 70 Quadratmeter; separater Zugang außerhalb der KiTa-Zeit möglich und von Gruppenräumen abgetrennt.
 
Stadtteil- und Familien-Zentren mit weiteren Räumen oder Netzwerkangeboten für Familien im Altersspektrum 0 bis 100 Jahren sollen im Stadtteil Taläcker mit einem neuen Kinderhaus Taläcker III und in Gaisbach mit dem „Campus Mitte“ entstehen. Der Gemeinderat beauftragt die Stadtverwaltung den bereits angestoßenen Prozess fortzuführen und abzuklären, welche Räume oder Netzwerkangebote für Familien im Altersspektrum 0 bis 100 Jahren in den einzelnen Quartieren erforderlich sind. Der Arbeitskreis „Familienzentrum“ wird mit diesem Thema erneut befasst, wenn alle Daten und Informationen der jeweiligen Angebots- und Infrastruktur in den Quartieren erhoben wurden. Das Jugendreferat der Stadtverwaltung wird mit eingebunden.

Kommunale Zusammenarbeit Ingelfingen und Künzelsau

Dem Abschluss eines öffentlich-rechtlichen Vertrages für die Übertragung der Aufgaben des Personenstandswesens im Vertretungsfall zwischen den Stadtverwaltungen Ingelfingen und Künzelsau stimmt der Gemeinderat zu. Der Beschluss wird einstimmig gefasst.

Spenden

Die Annahme und Weiterleitung von vier Spenden in Höhe von insgesamt 955,03 Euro beschließt der Gemeinderat einstimmig. Bürgermeister Stefan Neumann bedankt sich bei den Spendern: Reinhold-Würth-Hochschule – 50 Euro für ukrainische Geflüchtete, Eltern des Kindergartens Seestraße – 600 Euro für den Kindergarten, Anne-Schmidt-Brücken-Stiftung – 200 Euro für „Jugend musiziert“ und 105,03 Euro wurden von Besucherinnen und Besuchern in die Spendenkasse im Stadtmuseum geworfen.