Blick auf das Schloss Bartenau.
Schloss Bartenau. Foto Olivier Schniepp, Foto Linke GmbH.

Unteres Tor

Das im 16. Jahrhundert erbaute Tor wurde 1852 abgerissen, nachdem es keine Schutzfunktionen mehr hatte und dem Verkehr im Wege stand. An das Tor angebaut war das städtische Gefängnis.

Altes Gemälde, das Künzelsau zeigt.
Auf dem Gemälde von Heinrich Seiler 1819 sehr gut zu erkennen: Tor, Schlagbaum und Gatter. Foto Stadtarchiv Künzelsau.
Altes Gemälde von Künzelsau mit dem Unteren Tor im Vordergrund.
Bildausschnitt aus dem Gemälde von Heinrich Seiler. Foto Stadtarchiv Künzelsau.

1578 ist ein Turm mit Gefängnis errichtet worden – dabei könnte es sich um den Unteren Turm gehandelt haben. Dessen Standort kann nicht genau angegeben werden – es ist die Nordgrenze des Ortes und wurde über Jahrhunderte immer näher an den Kocher geschoben. 1727 wurde das Untere Tor in der Nähe des Rappen neu errichtet – es enthielt ein Verlies der klassischen Form, ein dunkles Gewölbe, in das der Delinquent von oben hineingelassen wurde. Baupläne dazu haben sich sogar erhalten. Das Untere Tor musste 1852 dem Verkehrsfluss weichen.

Die Befestigung des Marktfleckens bestand einst aus einem Wassergraben, dahinter ein aufgeschütteter Erdwall, auf dem Palisaden in dichter Reihe aufgesteckt waren.
Drei Tore ließen den Verkehr aus dem Ort fließen. Auf die Kocherbrücke führte das Untere Tor, das im Laufe der Jahrhunderte mehrfach in Richtung Kocher versetzt wurde – wo einst sumpfiges Land Zug um Zug ausgetrocknet wurde. Hier passierten die Wege in Richtung Steinbacher Höhe, zur Hohen Straße und ins untere Kochertal. Das Obere Tor neben dem offenen Künsbach leitete die Gaisbacher Straße nach Süden, die nach mehreren hundert Metern als mühsam zu bewältigende Steige auf die Höhe führte. Das Morsbacher Tor, ursprünglich „Hinteres Tor“ genannt, erschloss den Weg ins obere Kochertal. Nach Westen gab es kein Fahrtor, lediglich ein Durchschlupf erlaubte Fußgängern, die dort liegenden Gartenländereien zur Bearbeitung ohne unnötigen Umweg zu erreichen.
Nachdem einzelne Abschnitte der Ortsbefestigung als Mauern ausgeführt worden waren, erfolgte 1755 der Beschluss, den Ort abschnittsweise durch eine ganz geschlossene Mauer zu schützen, dies war nach 1780 erreicht. Seitdem nennt sich der Markt Künzelsau „Stadt“.

Alter Bauplan.
Bauplan zur Neuerrichtung 1727. Foto Stadtarchiv Künzelsau.
Alter Bauplan.
Bauplan zur Neuerrichtung 1727. Foto Stadtarchiv Künzelsau.

Empfehlung für die nächste Sehenswürdigkeit auf Ihrem Stadtrundgang: Hermann-Lenz-Haus.

Ihr Ansprechpartner

Herr Stefan Kraut

Sachbearbeitung Stadtmuseum, Archiv

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74653 Künzelsau
Telefon 07940 129 117
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