Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Stolpersteine

Künzelsau gedenkt Nazi-Opfern

Ein Mann verlegt die Stolpersteine.
Verlegung der Stolpersteine in Künzelsau. Foto Stadtverwaltung Künzelsau.

Am Dienstag, den 3. März werden wieder Stolpersteine zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Gunter Demnig, der Schöpfer dieser Erinnerungszeichen, ist am Vormittag unterwegs. Begleitet wird die Aktion von Bürgern und Schulen. Treffpunkt ist um  9.15 Uhr am Oberen Bach, bei der Bäckerei Härdtner (ehemalige Bäckerei Kühner). Nach dem Abschluss der Verlegung findet zwischen 12 und 12.30 Uhr eine kurze Gedenkfeier in der Johanneskirche statt. Am Vorabend, Montag, den 2. März um 18 Uhr ist im Foyer des Rathauses eine Gesprächsrunde zur Erinnerungskultur an die früher hier lebenden Juden.

Blick von oben auf die Stolpersteine.
Verlegung der Stolpersteine in Künzelsau. Foto Stadtverwaltung Künzelsau.

Einen Schwerpunkt der dieses Mal zu verlegenden 19 Steine bilden Personen, die mit dem jüdischen Ritus verbunden waren: Die Witwe des Parnes, des Vorstehers und Lehrers, Ida Wissmann, und die Familien Adler und Stern, die als Bäcker und Metzger koschere Nahrung anboten. Es dürfte in der Kernstadt das letzte Mal sein, dass Stolpersteine verlegt werden. Angefangen hat es 2007 mit einer Privatinitiative für den in Grafeneck ermordeten christlichen Lehrer Karl Lung – enden wird es mit dem Stein für die Lehrerin und Widerstandskämpferin Clara Rupp, die das KZ Ravensbrück überlebte. Dazwischen liegen 72 Steine für Juden, die der Nationalsozialismus vertrieben, wenn nicht sogar ermordet hat. Sämtliche Steine sind Spenden von Paten, meist Privatpersonen. Die örtlichen Schulen engagierten sich, sowie die Volkshochschule und der Verein StadtGeschichte. Der Stadtverwaltung oblag die Organisation. Zu der Veranstaltung sind Interessierte herzlich willkommen.