Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Ein Glücksfall für die Stadtentwicklung

Spatenstich mit Bauministerin Nicole Razavi für neuen Stadteingang Künzelsau - Bürgermeister Stefan Neumann spricht von historischem Tag

zwei Herren und eine Frau stehen nebeneinander. Die Frau hat einen Blumenstrauß und ein kleines Geschenk in der Hand
Bürgermeister Stefan Neumann, links, überreichte Landesbauministerin Nicole Razavi im Beisein von Landrat Dr. Matthias Neth Blumen und ein Geschenk. Fotos Carmen und Olivier Schniepp, Foto Linke GmbH.

Ein ermunterndes „Glück auf und alles Gute“ hat Landesbauministerin Nicole Razavi den Verantwortlichen in Künzelsau mit auf den Weg gegeben beim Start der Arbeiten für den neuen Stadteingang. Nach dem Spatenstich mit Bürgermeister Stefan Neumann und Landrat Dr. Matthias Neth sowie Landtagsabgeordneten, Kreisräten und Gemeinderäten stieg die Ministerin beherzt auf einen Bagger und eröffnete mit dem ersten Baggerbiss die Baustelle auf dem Parkplatz am Fuße der Bergbahn. Auch kräftige Regenschauer konnten die gute Stimmung unter den mehr als 70 Gästen nicht eintrüben.

Stefan Neumann sprach von „einem Tag, der in die Geschichtsbücher des Hohenlohekreises und der Stadt eingehen wird“. Dr. Neth betonte die immense Bedeutung des Spatenstichs auch für den Landkreis: „Wir bauen die Zukunft für unsere Bevölkerung und unsere Mitarbeitenden.“

„Ideen haben sich in den letzten Jahren entwickelt, sind zu konkreten Projekten geworden. Ein Kreishaus als Ausgangspunkt, ein ganz neuer Stadteingang mit Entwicklungsraum für Wohnen, Arbeiten, Mobilität und Begegnung wird mit unserem Spatenstich heute entstehen“, erläuterte Bürgermeister Stefan Neumann.

elf Personen stehen mit Spaten in der Hand nebeneinander. Alle tragen hellgrüne Helme
Spatenstich mit Landesbauministerin Nicole Razavi, Landrat Dr. Matthias Neth, Bürgermeister Stefan Neumann sowie Landtagsabgeordneten, Kreisräten und Gemeinderäten.

Das 2003 von der Firma Stahl übernommene Areal, das seit Abriss der Gebäude 2004 als Schotterparkplatz genutzt wurde, bezeichnete Neumann „als echten Schatz für die Stadt“. Wenn auch das mit Schadstoffen verunreinigte Gelände zunächst saniert werden muss, entsteht in einem ersten Schritt eine Mobilitätsdrehscheibe für den neuen Stadteingang, mit direkter Anbindung der Stuttgarter Straße, was die Kreuzung vor dem Rathaus entlastet.

Es werde ein vom Stuttgarter Büro LIMA entworfenes Haus entstehen, „welches noch viele weitere Mobilitätsformen unter einem Dach mit ansprechender begrünter Fassade, in Holz-Hybrid-Bauweise vereinen wird“, erläuterte Neumann. „Von Anfang an war uns wichtig, dass wir dieses besondere Parkhaus langfristig und ansprechend entwickeln. So ist es in der Lage, nicht nur verschiedene Mobilitätsformen zu beheimaten. Der Entwurf ermöglicht eine künftige Umnutzung von größeren Bereichen des Hauses, weil sich Mobilität verändern wird“, fügte er hinzu.

Eine Dame mit hellbeiger Jacke sitz im Führerhaus eines grünen Baggers und lächelt
Nach dem Spatenstich stieg die Ministerin beherzt auf einen Bagger und eröffnete mit dem ersten Baggerbiss die Baustelle.

Allen Beteiligten sei schnell klar gewesen, dass es nur klappt, „alle unsere Bedürfnisse abzubilden, wenn wir die Fläche gemeinsam entwickeln“, erklärte Neth. Der entscheidende Hebel zur Realisierung liegt für ihn im Ministerium. „Ohne die Städtebauförderung hätten wir nicht so einen großen Wurf gemacht mit neuem Landkreiszentrum sowie Wohnraum, Gewerbe und öffentlichen Flächen“, so Neth. „Persönlich freue ich mich auch, dass die Umsetzung nun endlich beginnen kann - und dass der offizielle Baustart für das neue Kreishaus noch in meiner Amtszeit stattfindet, so dass mein Nachfolger auf dieser Grundlage aufbauen kann.“

Razavi bekräftigte, dass es „einen echten Grund zu feiern gibt“. Es sei ein „gutes Beispiel“, dass die Verantwortlichen „gerade in finanziell schwierigen Zeiten den Mut haben, Ja zu sagen für so ein großes Projekt“. Als „großen Hebel für den Wandel vor Ort“ sieht sie die Städtebauförderung. Sie kündigte weitere Mittel an über bisher bewilligten 2,3 Millionen Euro hinaus. Nach der Bewilligung des Projekts hatte Razavi im Juli 2023 einen Scheck über 1,4 Millionen Euro in Künzelsau überreicht.

Für Razavi ist das Bauvorhaben ein Zeichen von Aufbruch und Dynamik. „Gerade in der heutigen Zeit, wo wir Stillstand und Sorge empfinden, brauchen wir solche Aufbrüche“, sagte sie. Die Ministerin sprach von „einem echten Glücksfall in der Stadtentwicklung von Künzelsau“. Vor allem beeindruckt sie vor dem Hintergrund des drastischen Rückgangs der Baugenehmigungen, dass nicht nur ein neues Eingangstor entsteht, sondern auch Platz für 130 Wohnungen ist. Daran werde deutlich, dass „wir die Kommunen und Landkreise als Partner brauchen“, bekräftigte Razavi. Das Vorhaben sieht sie als „echtes Konjunkturprogramm für Künzelsau“.

zwei Herren im Anzug stehen neben einer Dame, die gerade in das Goldene Buch schreibt
Beim Empfang nach dem Spatenstich im Landratsamt trägt sich die Landesbauministerin Nicole Razavi in das Goldene Buch der Stadt Künzelsau ein. Links im Bild Bürgermeister Stefan Neumann und Landrat Dr. Matthias Neth, rechts.

Infobox

Das Sanierungsgebiet „Stadteingang“ umfasst eine Fläche von 8,7 Hektar. Zunächst entsteht ein Parkhaus auf einer Grundfläche von rund 1.750 Quadratmetern in Holz-Hybrid-Bauweise, geplant vom Büro LIMA architekten in Stuttgart. Auf einer Bruttogeschossfläche von rund 11.700 Quadratmetern entstehen etwa 230 Parkplätze. Als weitere Nutzungen vorgesehen sind eine Fahrradgarage, gegebenfalls mit Bike-Verleih und Bike-Werkstatt sowie Flächen für Dienstleister, Car-Sharing und Lademöglichkeiten für E-Mobilität. Der Baubeginn ist für Herbst 2024 vorgesehen nach der Aushubsanierung des ehemaligen Stahl-Areals auf dem Schotterparkplatz am Fuß der Bergbahn. Die Fertigstellung ist im Sommer 2026 geplant. Mit dem Neubau des Kreishauses soll Ende des Jahres 2024 begonnen werden. Hier sind 329 Arbeitsplätze vorgesehen auf einer Bürofläche von 4.727 Quadratmetern.