Kommunale Klimascouts
Auszubildende besuchen Bannwald
Im Rahmen des diesjährigen Projekts „Kommunale Klimascouts“ nahmen zwei Auszubildende der Stadtverwaltung Künzelsau an einer gemeinsamen Exkursion mit dem Forstamt des Hohenlohekreises teil.
Zielort war ein Wald bei den Tiroler Seen. Als einer von insgesamt zwei sogenannten Bannwäldern im Landkreis findet hier keine forstliche Bewirtschaftung statt. Sie werden dauerhaft ihrer eigenen Entwicklung überlassen und dienen der Erforschung verschiedener Waldökosysteme.
Klimawandel: Der Wald als Retter und Opfer zugleich
Unsere Wälder tragen nicht nur auf vielfältige Weise zur Lebensqualität bei. Sie liefern auch einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz. Wälder speichern in ihrer Biomasse und im Waldbodenhumus beträchtliche Mengen an Kohlenstoff. Gleichzeitig sind gerade sie von der Klimaerwärmung besonders bedroht.
Försterin Leah Eckert gab den Auszubildenden einen spannenden Einblick in ihre Arbeit und macht deutlich: Der Klimawandel ist für die Mitarbeitenden des Forstamtes auch in unserer Region tagtäglich sichtbar – von der Ausbreitung des Borkenkäfers über ausgetrocknete Böden bis hin zum Sonnenbrand bei Blättern. Das äußert sich auch im veränderten Arbeitsschwerpunkt des Forstamtes: Das Entfernen von Schadholz nimmt aktuell den Großteil der Zeit in Anspruch, sodass die eigentlichen Arbeits- und Pflegeschwerpunkte in den Hintergrund rücken.
Welche Bäume künftig den veränderten Klimaverhältnissen standhalten, könne nicht pauschal bestimmt werden, erklärt Frau Eckert. Unterschiedliche Baumarten werden auf Probeflächen von Forschungseinrichtungen beobachtet. Bannwälder wie jener bei Forchtenberg zeigen, wie sich ein Wald ohne Bewirtschaftung entwickelt und welche Arten sich hier langfristig durchsetzen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen lassen sich wichtige Hinweise für die Resilienz einzelner Sorten und die naturnahe Waldbewirtschaftung ableiten. Daneben sind technische Innovationen, die die Verwertung von Schlechtholz möglich machen, ein möglichst langer Lebenszyklus von Nutzholz sowie eine breite Öffentlichkeitsarbeit, um die diversen Schutzfunktionen des Waldes immer wieder ins Bewusstsein zu rufen, wichtig.
Mehr zum Projekt „Kommunale Klimascouts“
Auszubildende in Kommunen als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für den kommunalen Klimaschutz zu gewinnen, ist die Idee des Projekts "Kommunale Klimascouts". Die Künzelsauer Auszubildenden nehmen gemeinsam mit weiteren Auszubildenden aus den Kommunal- und Kreisverwaltungen aus Öhringen und Schwäbisch Hall teil. Geleitet wird das Programm vom Klima-Zentrum Hohenlohekreis und der Energieagentur des Landkreises Schwäbisch Hall.
Im Laufe des Projekts erhalten die Teilnehmenden einen Einstieg in die Belange des Klimawandels und des Klimaschutzes; gemeinsame Exkursionen machen das Thema erlebbar. Den Abschluss bildet die Umsetzung eines kleinen Klimaschutzprojekts vor Ort.