Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

„Gute Entwicklung für Künzelsau und seine Bewohner ist aller erstes Anliegen“

Gemeinderat Künzelsau am 9. Juli 2024: Abschied, Ehrung und ein herzliches Danke an Ortschafts- und Stadträte

Blick in den Sitzungssaal, stehend applaudieren Stadträte und Zuhörer dem Redner
Standing Ovations nach dem Schlusswort für den ausscheidenden Stadtrat Robert Volpp. Fotos: Carmen Schniepp, Foto Linke GmbH.

Die Legislaturperiode des Gemeinderates Künzelsau geht mit der Sitzung am 9. Juli 2024 zu Ende. Bürgermeister Stefan Neumann ehrt und verabschiedet Stadt- und Ortschaftsräte mit Worten des Dankes und der Wertschätzung für großes ehrenamtliches Engagement zum Wohl von Künzelsau. Zuvor beschließt der Gemeinderat Vergaben von Arbeiten zum Hochwasserschutz, die Anschaffung von Notebooks für Fünftklässler und gibt Projektanträge für das Künzelsauer Bürgerbudget zur Abstimmung frei.

Hochwasserschutz am Künsbach und Kemmeter Bach

Mit einstimmigem Beschluss vergibt der Gemeinderat den Auftrag für die Erdarbeiten und den Wasserbau der Hochwasserschutzmaßnahme am Künsbach und am Kemmeter Bach an die Firma Stauch Bau GmbH aus Kupferzell zu einem Angebotspreis von 386.471,66 Euro brutto.

Förderprogramm "Quartiersimpulse" der Allianz für Beteiligung und des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration

Den Vorschlag, einen Antrag im Bereich Schaffung einer Quartiers-Integrationsmanager-Stelle im Förderprogramm „Quartiersimpulse“ des Landes zu stellen, lehnt der Gemeinderat mehrheitlich ab. Obwohl von einigen Stadträten dringender Bedarf beispielsweise in dem stark wachsenden Neubaugebiet Gaisbach sowie Taläcker und darüber hinaus gesehen wird, überwiegen die kritischen Stimmen: Hier wird die 20-prozentige Eigenbeteiligung der Stadtverwaltung im Hinblick auf steigende Personalkosten angesprochen. Die Aufgaben und Zuständigkeiten der zur Schaffung angeregten Integrationsmanager-Stelle im Quartiersmanagement stünden in Konkurrenz zu den Ortvorstehern und Ortschaftsräten, so die Befürchtung einiger Ratsmitglieder. An der Ablehnung kann auch die ergänzende Klarstellung, dass von der Stelle schwerpunktmäßig soziale und organisatorische aber keine politischen Aufgaben übernommen werden sollen, nichts ändern.

Probooks für künftige Fünftklässler

Der Anschaffung von mobilen Endgeräte für die neuen Fünftklässler der Georg-Wagner-Schule stimmt der Gemeinderat mehrheitlich zu. Zum Angebotspreis von 77.057,62 Euro werden 130 Probooks von Firma Bechtle GmbH & Co. KG erworben.
Die Anschaffung der Endgeräte für die neuen Fünftklässler des Ganerben-Gymnasiums wird erst im Herbst 2024 getätigt, da die neuen Geräte dort immer erst ab dem zweiten Schulhalbjahr ausgegeben werden. Bereits seit 2020 unterstützen Gemeinderat und Stadtverwaltung diese IT-Ausstattung der Fünftklässler an den städtischen Schulen. Eingerichtet und betreut werden die Geräte gemeinsam von den IT-Mitarbeitern der Stadtverwaltung und der Schulen.

Künzelsauer Bürgerbudget 2024/25

Zehn Projektanträge für die nächste Runde des Künzelsauer Bürgerbudgets 2024/25 sind bei der Stadtverwaltung eingegangen. Der Gemeinderat hat neun Bürgerprojekte für die Abstimmung zugelassen:

  • Für ein Sonnensegel und eine Sandkastenumrandung auf dem Spielplatz Morsbach beantragt die Männerriege „Wilderer Morsbach“ 9.500 Euro.
  • 9.000 Euro Zuschuss für eine Kulturfahrt nach Marcali beantragt der Jugendkulturvereins Kokolores.
  • 9.500 Euro werden für die Erneuerung des Bandprobenraumes im Alten Bahnhof durch den Jugendkulturverein Kokolores benötigt.
  • Mit 7.500 Euro möchten die Künzelsauer Seniorinnen und Senioren (KÜSS) Blumenschmuck an der Kocherbrücke anbringen.
  • 15.000 Euro veranschlagt der Sportclub Kocherstetten für die Sanierung der Sportplatzbrücke in Kocherstetten.
  • Outdoor-Fitness-Geräte für jedes Alter im Wert von 10.000 Euro möchte die Stauder Stiftung in Schloß Stetten aufstellen und öffentlich zugängig machen.
  • Hohenlohe for Future möchte mit 10.000 Euro einen Pop-up-Raum für Künzelsau einrichten.
  • Werkzeuge und Material im Wert von 4.000 Euro möchte die Gruppe Repair Café Künzelsau anschaffen.
  • 8.500 Euro benötigt der Verein Schoofstall Gaisbach um im Schoofstall eine Backvorbereitungsküche einzurichten.

Das Projekt des SSV Gaisbach, vier Sportlerkabinen auf dem Sportgelände Ballenwasen aufzustellen, kommt nicht zur Abstimmung, weil die Voraussetzung 'für die Allgemeinheit nützlich‘ als nicht ausreichend gesehen wird. Über die Sommermonate kann über die Projekte online und im Foyer des Rathauses abgestimmt werden. Im September trifft der Gemeinderat die endgültige Entscheidung über die Verteilung der insgesamt zur Verfügung stehenden 50.000 Euro.

Spenden

Der Annahme und Weiterleitung von vier Spenden hat der Gemeinderat zugestimmt. Die Sparkasse Hohenlohekreis unterstützt das Projekt „Essbare Stadt“ mit 2.500 Euro und die Jugendmusikschule Künzelsau beim Wettbewerb Jugend musiziert mit 300 Euro. Der TSV Künzelsau spendet dem Kinderhaus im Zusammenhang mit dem Stadtlauf 200 Euro. Mit der Spende eines Akku-Schraubers im Wert von 150 Euro unterstützt eine Privatperson die Freiwillige Feuerwehr Künzelsau. Bürgermeister Stefan Neumann dankt den Spenderinnen und Spendern.

Keine Hinderungsgründe für den Eintritt in den Gemeinderat

Der noch amtierende Gemeinderat stellt nach § 29 der Gemeindeordnung fest, dass für die am 9. Juli 2024 bei der Gemeinderatswahl gewählten Personen keine Hinderungsgründe für den Eintritt in den Gemeinderat vorliegen.
 
Dem neuen Gemeinderat gehören folgende Personen an:
CDU - 6 Sitze - Christian Freiherr von Stetten, Eberhard Gienger, Rolf Hamprecht, Ralf Werner, Ernst-Friedrich Bürkert, Dr. Andreas Kühn; SPD & GRÜNE - 3 Sitze - Hans-Jürgen Saknus, Erhard Demuth, Lisa Möhler; UBK - 3 Sitze - Boris d’Angelo, Wolfgang Kubat, Felix Bittner; FFK - 5 Sitze - Stefan Kraft, Uwe Messerschmidt, Wolfgang Schmelzle, Dr. Andrea Grups, Lena Amler; DIE FREIEN - 4 Sitze - Rainer Süßmann, Andrea Faust, Claus Henne, Verena Löhlein-Ehrler; Die PARTEI - 1 Sitz - Marc Kadkalov.

Ehrungen und Verabschiedungen / „Viel Ausdauer, viel Interesse an einem guten Künzelsau, viel Engagement“

„Die hohe Quote an Gemeinde- und Ortschaftsräten, die weiterhin an Bord bleiben wollen – und wie wir inzwischen wissen – auch bleiben, zeigt: viel Ausdauer, viel Interesse an einem guten Künzelsau, viel Engagement Ihrerseits“, zollt Bürgermeister Stefan Neumann den Gewählten in der Feierstunde, die sich an den formalen Teil der Gemeinderatssitzung anschließt, Respekt. Als Höhe- und Schwerpunkte der vergangenen Legislaturperiode des Gemeinderates nennt er das Kreishaus und die Neugestaltung des Stadteingangs an der Stuttgarter Straße, das Krankenhaus, die Kochertalbahn, die Kindergarten- und Schulentwicklung und das Starkregenrisikomanagement. „Trotz aller Unterschiedlichkeiten, andere Ansichten, privaten und beruflichen Erfahrungen, die uns alle prägen, bin ich mir in Einem sehr sicher: eine gute Entwicklung für Künzelsau und seine Bewohnerinnen und Bewohner ist unser aller erstes Anliegen.“
 
Verbunden mit einem herzlichen Dankeschön überreicht Bürgermeister Stefan Neumann den Gemeinderatsmitgliedern, die auch weiterhin dem Gremium angehören, Präsente. Für fünf Jahre Gremienarbeit Dr. Andrea Grups, Stefan Kraft, Lisa Möhler und Rainer Süßmann; für zehn Jahre Dr. Andrea Faust und Hans-Jürgen Saknus; für 14 Jahre Erhard Demuth. 20 Jahre macht Rolf Hamprecht bereits im Ortschaftsrat Gaisbach und im Gemeinderat Gremienarbeit. Auf 25 Jahre Gremienarbeit können Boris d’Angelo, Wolfgang Kubat, Verena Löhlein-Ehrler und Wolfgang Schmelzle zurückblicken. Bereits 35 Jahre sind Ernst Bürkert und Christian Freiherr von Stetten als Ortschafts- und aktuell als Stadträte aktiv.
 
In den Ortschaftsräten der Stadtteile engagieren sich auch weiterhin langjährige Gremiumsmitglieder. Bürgermeisters Stefan Neumann bedankt sich für deren Einsatz:
Amrichshausen - Michael Baumann (20 Jahre); Belsenberg - Peter Funk (zehn Jahre), Christian Heink (15 Jahre); Gaisbach - Sven Hofmann, Jens Münch, Joachim Schröder, Andreas Schweizer und Ortsvorsteher Bernhard Kürschner (je fünf Jahre) sowie Marco Schütz und Martin Steinhäußer (je zehn Jahre), Martin Färber (20 Jahre); Kocherstetten - René Braun, Oliver Kopp, Hanspeter Preißler, Dr. Franziska Freifrau von Stetten (je fünf Jahre), Ortsvorsteher Frank Egner (17 Jahre) und Kerstin Baumann (20 Jahre); Laßbach - Ortsvorsteher Ernst Baudermann (fünf Jahre), Klaus Hannemann (zwölf Jahre), Volker Bosch (15 Jahre); Otto Franz (20 Jahre); Morsbach - Christoph Erb, Max Gässler, Boris Schierle, Martin Wolf und Ortsvorsteher Carsten Zeller (je fünf Jahre); Nitzenhausen -  Frieder Frank, Wolfgang Freimüller (je zehn Jahre) und Ortsvorsteher Ralf Markert (20 Jahre); Steinbach - Simon Wieland (ein Jahr), Ortsvorsteher Felix Bittner (zehn Jahre) und Rainer Limbach (20 Jahre).

Dankeschön und auf Wiedersehen / "Ein Ende bietet die Chance auf einen Neuanfang“

Acht Stadträtinnen und Stadträte verabschiedet Bürgermeister Stefan Neumann. „Ein Ende bietet die Chance auf einen Neuanfang. Für manche stellt sich jetzt – neu – die Frage ‚was mache ich nun mit meinen freien Abenden‘? Die Erfahrung zeigt, wer sich in den Gremien der Stadt engagiert, ist oft auch beruflich und privat ein sehr engagierter Mensch mit Einsatzbereitschaft in vielen Feldern. Deshalb gibt es wohl teils schon Pläne, die freie Zeit wieder zu füllen.“ Mit seinem Dank für verbindet er gute Wünsche für die ausscheidenden Stadträtinnen und Stadträte: Gerold Traub und Jürgen Setzer sind nachgerückt und waren ein und zwei Jahre aktiv. Johannes Rückgauer gehörte dem Gemeinderat zehn Jahre an. Jochen Jäger scheidet nach 20 Jahren aus dem Gemeinderat und bleibt weiterhin im Ortschaftsrat von Belsenberg. Reintraut Lindenmaier war 20 Jahre als Stadträtin, die letzten Jahre als zweite stellvertretende Bürgermeisterin und als Verbandsvorsitzende im Zweckverband Volkshochschule aktiv. Sabine Jannys Gremienzeit erreicht 25 Jahre - mit Einsätzen im Ortschaftsrat und als Ortsvorsteherin von Belsenberg sowie als Stadträtin.
 
In den Stadtteilen scheiden 19 Ortschaftsrätinnen und Ortschaftsräte aus. Bürgermeister Stefan Neumann dankt und überreicht ein Präsent. Den Ortschaftsrat Amrichshausen verlassen Evangelos Dourtmes, Harald Kappes, Kristin Mallach (je fünf Jahre) und Manfred Schenkel (15 Jahre). Aus dem Ortschaftsrat Belsenberg scheidet Paul Hammer (fünf Jahre) aus. Den Ortschaftsrat Gaisbach verlassen Martina Faraone (zehn Jahre) und Martin Mögerle (20 Jahre); den Ortschaftsrat Kocherstetten Steffen Hollmann und Detlef Dupke (je fünf Jahre); den Ortschaftsrat Laßbach Heinz Grund (fünf Jahre) und Ariane Faasel (20 Jahre); den Ortschaftsrat Morsbach Alexander Hofmann (fünf Jahre), Ute Lorenz (zehn Jahre) und Günter Hirsch (15 Jahre); den Ortschaftsrat Nitzenhausen Gerhard Ehrmann (15 Jahre) und Klaus Weber (25 Jahre); den Ortschaftsrat Steinbach Martina Kempf, Markus Manz und Steffen Wex (je zehn Jahre).

zwei Herren stehen nebeneinander und reichen sich die Hand
Bürgermeister Stefan Neumann, links, bedankt sich bei den langjährigen Ortschafts und Stadträten für ihren Einsatz. Hier im Bild bedankt er sich bei Gerhard Rudolph, für 44 Jahre insgesamt aktive Zeit in Gremien und als Ortsvorsteher, und überreicht ein Geschenk.

Zwei Urgesteine – über vier Jahrzehnte im Ehrenamt

Die Amtszeit – und damit auch Lebensleistung – von Gerhard Rudolph und Robert Volpp würdigt Bürgermeister Stefan Neumann. Er verabschiedet die Beiden, die sich 44 und 46 Jahre ununterbrochen für die Stadtteile Gaisbach, Amrichshausen und die Stadt Künzelsau eingesetzt haben. „Beiden gemein ist die Treue zu Standort und Familie“, so Bürgermeister Neumann. „Ich bin mir sicher, dass sich so manches Familienmitglied freut, wenn im Leben der beiden Urgesteine bald wieder neue Zeitinseln frei werden - das gilt für Ehepartnerinnen, Kinder und Enkelkinder.“
 
Gerhard Rudolph war seit 1980 Mitglied im Ortschaftsrat Amrichshausen – seit 1984 Ortsvorsteher und noch 20 Jahre parallel im Gemeinderat. „Amrichshausen – gehört sein Herz.“ Für sein Engagement wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
 
Auch die Amtszeit von Robert Volpp hatte mehrere Stationen – insgesamt 46 Jahre Gremienarbeit:  als Ortschaftrat, Ortsvorsteher, seit 40 Jahren ist er im Gemeinderat tätig und war Vorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion. Für seine Verdienste
um die Städtepartnerschaft hat ihn die ungarische Partnerstadt Künzelsaus ausgezeichnet.
 
Als Dienstältester Rat blickt Robert Volpp auf mehr als vier Jahrzehnte kommunalpolitische Arbeit zurück. „Ich hatte die Ehre, mein Amt als Ortschaftsrat, als Ortsvorsteher und als Stadtrat unter drei Bürgermeistern und drei Kämmerer ausüben zu können. Und alle 46 Haushalte, die ich durch Beschlüsse und Eingaben mitgestalten und verabschieden konnte, legten Zeugnis davon ab, dass die Stadt Künzelsau jederzeit, Dank einer soliden Haushaltsführung und weitsichtigen Planungen, in der Lage war, die von ihr geforderten Aufgaben zu erfüllen.“ Mit einem humorigen Gedicht schließt er sichtlich bewegt seine Rede: „So wünsch‘ ich euch, dem hohen Haus, stets guten Rat, Vernunft und auch Erfolg bei all den Ratsbeschlüssen, die ihr werdet fassen müssen, denkt an die Bürger, an die Stadt, die doch so viel zu bieten hat, in der man gerne leben kann, da denket bitte immer dran, bleibt besonnen, gesund und hold, das wünscht euch euer Robert Volpp!“ Stehend applaudieren die an der Sitzung Teilnehmenden.

Konstituierende Sitzung am 23. Juli 2024

„Deutlich mehr als die Hälfte der Mitglieder im Gemeinderat setzt die Arbeit in der nächsten Legislaturperiode fort“, stellt Bürgermeister Stefan Neumann fest. Der erste Sitzung des neuen Gemeinderates findet am Dienstag, 23. Juli 2024 um 18 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses in Künzelsau statt.
 
Interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer sind herzlich willkommen. Die Tagesordnung ist, wie alle öffentlichen Sitzungstermine, Beratungsvorlagen, formalen Beschlüsse, Niederschriften und die Präsentationen, auf der städtischen Homepage zu finden: www.kuenzelsau.de/buergerinfoportal