Comburgische Kelter
Die Comburgische Kelter wurde kurz nach 1300 unter Abt Ehrenfried von Vellberg-Sulz errichtet. Im Kelterzwang waren die Winzer, die von Comburg ihre Weinberge zu Lehen trugen, verpflichtet, ihre Trauben hier zu verarbeiten. 1980 wurde die Kelter abgebrochen, die nur noch als Autowerkstatt und Lagerraum gedient hatte. Hier entstand im Rahmen der Stadtsanierung ein modernes Wohn- und Geschäftshaus.
Künzelsau zählte zur Ganerbenzeit drei Keltern, die Hohenloher am Schloßplatz, die Stettensche an der Komburgstraße und diese hier, welche am längsten erhalten geblieben war. Die Kelter in der Konsul-Uebele-Straße ist ein Bau des 20. Jahrhunderts.
Der Weinanbau war stark reglementiert. Mit der Lese angefangen wurde erst, wenn der betreffende Amtmann es gestattete. Auch durften nicht alle gleichzeitig ernten, denn das Lesegut musste mit der Verarbeitungskapazität der jeweiligen Kelter übereinstimmen. Hier presste man den Saft aus den Trauben, der in einer Rinne dem herrschaftlichen Fass zulief. Wenn der Kelterknecht meinte, es sei genug Zehnt abgeliefert, stieß er die Rinne zur Seite, so dass dann der Most ins Fass des Weinbauern lief. Gärung und Ausbau war die Sache jedes einzelnen.
Die Grafen von Comburg-Rothenburg stifteten um 1078 ein der Diözese Würzburg unterstehendes Benediktinerkloster an der Stelle ihrer Burg, in das einer der Gründer, Graf Burkhard, als Mönch eintrat. Neben der Grafenfamilie unterstützten auch deren Verwandte und Nachbarn die Gründung. Der Mainzer Ministeriale Wignand stiftete dem Kloster so große Besitzungen, dass er als weiterer Klosterstifter angesehen wurde. Sagenhaft ist die Stiftung der Mechthild vom Stein, die auf dem Kocherstein bei Ingelfingen gelebt haben soll und wegen des bevorstehenden Aussterben ihres Geschlechts „zum ewigen Seelenheil“ Grundbesitz in und um Künzelsau an das Kloster schenkte. Dieses wurde auch der oberste Kirchenherr, musste jedoch aufgrund des wirtschaftlichen Niedergangs nach und nach Eigentum an Künzelsau veräußern, konnte aber im 18. Jahrhundert den Stettenschen Besitz erwerben und blieb Ganerbe bis 1802.
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