Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Ein Auto zum Teilen:

Neues Carsharing-Angebot in Künzelsau

Einführung in die App: Fabian Fluhrer (rechts) erläutert Bürgermeister Stefan Neumann (links) den Buchungsvorgang. Foto: Stadtverwaltung Künzelsau

In Kooperation mit dem Stadtwerk Tauberfranken stellt die Stadtverwaltung Künzelsau künftig ein Carsharing-Angebot zur Verfügung. So ist am Standort in der Künzelsauer Hauptstraße ein vollelektrisches Fahrzeug, ein VW ID.3 mit einer Reichweite von 300 km, platziert, der von allen Interessierten von nun an rund um die Uhr selbstständig gebucht und genutzt werden kann.

Stadt Künzelsau als Ankernutzerin
Im Beisein aller Projektbeteiligten fand der Startschuss für das neue Angebot in der Innenstadt statt. Gleich mehrere positive Aspekte sieht Bürgermeister Stefan Neumann in dem Projekt: „Der Start des E-Carsharings ist ein wichtiger Baustein hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Mobilität in Künzelsau. Wir freuen uns daher, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner von nun an ganz flexibel Gebrauch von diesem Angebot machen können.“. Neben der Bevölkerung werden auch die Mitarbeitenden des Rathauses regelmäßig das Fahrzeug nutzen: „Als Stadtverwaltung (Absatz raus) tragen wir eine besondere Verantwortung, unseren Teil zur Dekarbonisierung und zur Entlastung der Umwelt beizutragen. Das bedeutet auch, unsere Dienstwege klimafreundlich zurückzulegen. Als Ankernutzer dieses Angebots haben wir eine gute Antwort auf unseren dienstlichen Mobilitätsbedarf gefunden.“, so Neumann. Zudem ist neben dem Sharing-Auto ein neuer, zusätzlicher Ladepunkt für E-Fahrzeuge in der Hauptstraße entstanden.

Für das Stadtwerk Tauberfranken erklärt Geschäftsführer Paul Gehrig: „E-Carsharing und E-Lade-Infrastruktur auszubauen, ist Teil unserer Roadmap 2030, mit der wir bereits ab 2025 weitgehend klimaneutral unterwegs sein wollen. Wir sind deshalb dankbar, dass wir mit weiteren Mitstreiterinnen und Mitstreitern Carsharing voranbringen und so gemeinsam zeigen, dass das Konzept auch im ländlichen Raum funktioniert.“ Mit dieser Kooperation und dem Mut aller Beteiligten könne das Stadtwerk „auch diese Herausforderung meistern“. Fabian Fluhrer, Projektleiter für Nachhaltige Mobilität vom Stadtwerk Tauberfranken, ergänzt: „Wir möchten gemeinsam mit der Kommune ein nachhaltiges Mobilitätsangebot schaffen, das alle einfach ausprobieren können. So kann jeder und jede Elektromobilität selbst testen und abwägen, inwieweit Carsharing oder ein eigenes E-Auto eine Alternative für den eigenen Alltag sein könnten.“

Für wen lohnt sich Carsharing?
Beim Carsharing, also zu Deutsch dem „Autoteilen“, besitzt man das Fahrzeug nicht selbst, sondern leiht es für die Dauer der Nutzung beim Sharing-Anbieter aus. Kundinnen und Kunden bezahlen jeweils nur die tatsächliche Nutzung des Autos. Alle Kosten sind im Fahrpreis inklusive – so auch der Strom. Für alle, die im Alltag öfter auf den öffentlichen Nahverkehr, das Fahrrad oder eine Mitfahrgelegenheit zurückgreifen können, ist das Angebot besonders interessant. Aber auch für Haushalte mit mehreren Autos kann das Carsharing eine gute Alternative für den kaum genutzten Zweitwagen sein – denn allein der Unterhalt eines Fahrzeugs kann sich pro Monat schnell auf mehrere hundert Euro summieren. Als Faustregel gilt: Wer weniger als 10.000 Kilometer pro Jahr mit dem Auto zurücklegt, kann mit Carsharing merklich Geld sparen.

Das Carsharing in den Startlöchern: Übergabe des Fahrzeugs an die Stadt, v.l.n.r.: Fabian Fluhrer (Referent für nachhaltige Mobilität, Stadtwerk Tauberfranken), Bürgermeister Stefan Neumann, Klimaschutzmanagerin Melissa Neumann und Wirtschaftsförderer Dr. Michael Walter. Foto: Stadtverwaltung Künzelsau

E-Carsharing in Künzelsau - so funktioniert es:
Mit dem neuen Angebot können alle das Fahrzeug für die eigene Nutzung ganz einfach buchen. Dies funktioniert über die MOQO-App. Nach dem Download und der Registrierung – hier wird einmalig eine Gebühr von 4,90 Euro fällig – findet die Überprüfung des Führerscheins online oder alternativ zu den Öffnungszeiten des Bürgerbüros im Rathaus statt. Anschließend kann das Auto für den gewünschten Zeitraum gebucht werden. Zum benötigten Termin ist es somit fest reserviert.

Das Fahrzeug wird von Nutzerinnen und Nutzern anstatt mit dem Schlüssel über die MOQO-App geöffnet und verschlossen. Sie sendet dazu ein elektrisches Signal, vergleichbar mit der Funkfernbedienung. Die Kosten für die Fahrzeugnutzung setzen sich aus zwei Komponenten zusammen: dem Zeitpreis (3 Euro pro Stunde oder maximal 30 Euro pro Tag) und dem Kilometerpreis (20 Cent pro Kilometer). Wer das Fahrzeug am Wochenende nutzt, zahlt dafür eine Gesamt-Zeitpauschale von 50 Euro.
Auf der Webseite www.stadtwerk-tauberfranken.de/elektromobilitaet/e-carsharing/ sind die Tarife des Angebots im Detail einsehbar, ein „Tarifrechner“ hilft dabei, eine Fahrzeugnutzung beispielhaft zu kalkulieren.