Breitband-Ausbaustrategie in Arbeit: Mitverlegung bei Arbeiten der Netze BW
Ziel ist es, Künzelsau und alle Stadtteile gut zu versorgen
Im Juni 2023 hat der Gemeinderat den Ausbau der Breitbandinfrastruktur innerhalb der von Land und Bund geförderten Bereiche und der Anbindung, der in städtisch finanzierter Eigenleistung ausgebauten Bereiche (wie im Übersichtslageplan dargestellt) (4,4 MB) beschlossen.
Glasfaserleitungen bis zum Haus bestehen bereits und können genutzt werden in Kemmeten, im Baugebiet Haselhöhe in Gaisbach, in Wolfsölden, Sonnhofen, Steinbach, Vogelsberg, in Amrichshausen im Baugebiet Südlicher Ortsrand I und in Nitzenhausen im Baugebiet Steinweg.
Glasfaserleitungen bis zum Verteilerkasten bestehen in Laßbach, Nitzenhausen Sonnhöfer Weg und Steinweg im „Altbaugebiet“. Zurzeit im Ausbau und kurz vor Fertigstellung sind die Glasfaserleitungen im Stadtteil Ohrenbach. Im Ausbau und voraussichtlich fertig in den vier bis fünf Monaten sind: der Künzelsauer Innenstadtbereich - erster Bauabschnitt Seestraße, Taläcker - Claude-Monet-Straße West, Belsenberg-Rodachshof. Auch in Belsenberg-Siegelhof werden gerade Glasfaserleitungen mit Wasserleitung und Kanal verlegt. Die Arbeiten sollen in den nächsten acht bis neun Monaten abgeschlossen sein. Die Baumaßnahmen wurden von den städtischen KünWerken ausgeschrieben und begleitet.
Dank Förderzusagen werden „Graue“ und „Weiße“ Flecken bis 2028 mit Glasfaser versorgt
Bis 2028 ist jedenfalls die Versorgung folgender Stadtteile, für die es Bundes- und Landesförderunrg gibt, geplant: Rodachshof, Siegelhof, Büttelbronn, Ohrenbach, Bienenhof, Etzlinsweiler, Unterhof, Weckhof, Seeleswald, Garnberg westlicher Teil, Gaisbach-Ost, Oberhof, Morsbach, Amrichshausen, Berndshausen, Kügelhof, Kocherstetten-Süd, Schloß Stetten, Nitzenhausen und Haag teilweise. In Mäusdorf laufen zurzeit die Tiefbauarbeiten – im Rappoldsweilerhof, Falkenhof sind sie bereits fertig. Dank der Förderzusagen können diese „Grauen“ und „Weißen Flecken“ mit Glasfaserinfrastruktur erschlossen werden. Die Bundesförderung beträgt 50 Prozent, die des Landes zusätzlich 40 Prozent, sodass für die Stadtverwaltung Künzelsau ein Eigenanteil von zehn Prozent der Gesamtkosten bleibt. Der Eigenanteil der KünWerke liegt dennoch geschätzt bei beachtlichen rund 1,8 Millionen Euro. Damit werden die Glasfaseranschlüsse für zirka 1.650 Gebäude geschaffen.
Fördermöglichkeiten zur Schaffung kommunaler Glasfaserinfrastruktur ausgeschöpft
Die Stadtverwaltung Künzelsau hat aufgrund des großen Bedarfs frühzeitig Fördermittel für den Ausbau der Breitband-Infrastruktur beantragt, aber auch den eigenfinanzierten Ausbau, wo immer es ging, vorangetrieben. Bei Erschließungen wird in der Regel immer Breitbandinfrastruktur mitverlegt. „Die Stadt Künzelsau hat bereits frühzeitig die Notwendigkeit einer guten Internetversorgung erkannt und deshalb die Möglichkeiten des geförderten Ausbaus selbst in die Hand genommen hat. Sie schöpft die Fördermöglichkeiten bei Bund und Land optimal aus und schafft so eine sinnvolle kommunale Glasfaserinfrastruktur, die Telekommunikationsunternehmen zur Versorgung von Bevölkerung und Gewerbe zur Verfügung gestellt wird,“ sagt Thomas Siegle von BK-Teleconsult aus Backnang. Er berät die Stadtverwaltung bei der Ausbaustrategie. In der ersten Jahreshälfte wird das kommunale Breitbandnetz im Rahmen einer derzeit laufenden Ausschreibung neu vergeben. Es gibt mehrere Interessenten. Weitere Details können aufgrund des laufenden Ausschreibungsverfahrens nicht genannt werden – auch keine Bewerber. Erst nach Abschluss des Ausschreibungsverfahrens wird vermutlich der privatwirtschaftliche Ausbau eines Unternehmens Fahrt aufnehmen.
„Dort wo die Stadtverwaltung Fördermittel bekommt, werden auch die KünWerke ausbauen“, so Bürgermeister Stefan Neumann. „Das sind die ,Grauen‘ und ,Weißen Flecken‘, dort ist es für die großen Anbieter nicht so interessant.“ Andere Netzbetreiber würden sich vermutlich in der Kernstadt, Taläcker, Gaisbach und Kocherstetten-Nord engagieren. Deshalb könne es durchaus sein, dass beispielsweise Kügelhof vor der Kernstadt den Anschluss erhält. Leider entstehe diese Situation, weil den Kommunen die Kosten des Breitbandausbaus aufgebürdet werden. „Ziel ist es, die gesamte Stadt mit allen Stadtteilen gut zu versorgen.“
Ausbaustrategie und Mitverlegungsmöglichkeiten nutzen
Die KünWerke erarbeiten gemeinsam mit BK-Teleconsult eine Ausbaustrategie, die geplante städtische Tiefbaumaßnahmen (Kanal- und Wasser sowie Straßensanierungen) und Tiefbaumaßnahmen der Netze BW wegen möglicher Mitverlegungsmöglichkeiten berücksichtigt und darauf abstimmt. Mit Ergebnissen, also einer Zeit- und Ausführungsplanung für konkrete Bauabschnitte, kann voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 gerechnet werden.