Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Weniger Lebensmittelspenden, aber mehr Bedürftige

Stiftung Würth und Stadtverwaltung unterstützen Künzelsauer Tafelladen: Spenden und Ehrenamtliche werden dringend gebraucht

Gruppenfoto: in Reihe stehen vier Damen mit weißen Schürzen, fünf Herren und weiterfünf Damen
Werben für Unterstützung: Das Tafel-Team, Vertreter der Stiftung Würth und Bürgermeister Stefan Neumann. Foto Peter Petter.

„Überschüssige Lebensmittel abholen und im Tafelladen an Bedürftige weitergeben funktioniert immer weniger“, sagt Thomas Kallerhoff. Der Leiter der Diakonischen Bezirksstelle und die Mitarbeitenden der Künzelsauer Tafel schildern am Mittwochvormittag Vertreterinnen und Vertretern der Stiftung Würth und Bürgermeister Stefan Neumann, wie der Betrieb des Tafelladens dennoch immer wieder aufs Neue gestemmt werden kann. Das gehe nur mit den sehr engagierten 45 ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Rund fünf Stunden Arbeit pro Öffnungstag fallen für die Ehrenamtlichen an. Für deren Einsatz ist Kallerhoff sehr dankbar und ruft dazu auf, sein Team bei der Arbeit im Tafelladen und beim Einholen der Lebensmittel zu unterstützen. „Zurzeit haben wir einen Kundenrekord von 85“, so die Leiterin des Tafelladens Anke Braun.

Weil die Lebensmittelgeschäfte ihren Bedarf immer genauer kalkulieren, bleibe am Ende weniger für die Tafel übrig. Am Ende des Tages seien die Regale leer. „Von daher bin ich froh, wenn wir durch die Spenden, wie von der Stiftung Würth, der Stadtverwaltung und von privaten Spendern, Lebensmittel zukaufen können“, so Thomas Kallerhoff.

So voll sind die Regale im Tafelladen in Künzelsau vor Öffnung. Am Ende des Tages ist alles weg. Foto Stadtverwaltung Künzelsau.

Die Stiftung Würth hat 100.000 Euro für die Tafelläden in Öhringen und Künzelsau über drei Jahre zur Verfügung gestellt und auch von der Stadtverwaltung kommen Gelder dazu: „Es liegt uns am Herzen, hier gute Ausgangsbedingungen zu schaffen, wo wir helfen können und wo Not ist.“ Das, so Bürgermeister Stefan Neumann, könne nicht die Lösung, sondern lediglich die Hilfe sein, die notwendig ist. Der Gemeinderat hat im vergangenen Jahr beschlossen, die Stiftung Frank, die Stiftung für wohltätige Zwecke und die Stiftung aus dem Nachlass Rosa Metzger aufzulösen und der Tafel Künzelsau zur Verfügung zu stellen. Rund 138.000 Euro kann die Tafel nun daraus über die kommenden Jahre hinweg abrufen und den Verwendungszweck frei bestimmen. „In diesem Jahr sollen Betriebskosten wie Pacht, Heizung und Strom für den Tafelladen davon finanziert werden. Aber auch Mittagstische wollen wir unterstützen und damit auch das so wichtige soziale Miteinander sowie die persönliche Ansprache fördern“, sagt Bürgermeister Stefan Neumann. Er und auch Maria Würth, Helmut M. Jahn und Johannes Schmalzl von der Stiftung Würth wollen mit ihrem Besuch der Tafel den Bedarf von Ehrenamtlichen, Lebensmittel- und Geldspenden wieder einmal in die Öffentlichkeit bringen. Das passiert zwar auch im Rahmen der Aktion „Eins mehr!“ um den Martins-Tag. Maria Würth regt an, zusätzlich übers Jahr in den Supermärkten an exponierten Stellen Spendenboxen aufzustellen, um mehr Menschen aufmerksam zu machen.

Bei den hochmotivierten Tafel-Mitarbeitenden bedanken sich die Vertreter der Stiftung Würth und Bürgermeister Neumann und wünschen, dass sich bald weitere Helferinnen und Helfer finden.