Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Fachkundiger Verwalter - aus dem Alltag eines Aktuars

Stadtmuseum - Vortrag im Rahmen der aktuellen Ausstellung zur Kreisreform

Aufgeschlagenes Buch und Schriftstück in Sütterlinschrift.
Historische Schriftstücke in der aktuellen Ausstellung im Stadtmuseum.

Als König Wilhelm I 1819 die umfassende Verwaltungsreform in Württemberg durchsetzte, schuf er unter anderem die Grundlagen für eine kommunale Selbstverwaltung. Selbstverständlich blieb die obrigkeitliche Kontrolle erhalten, jedoch sollten auch die kleinsten Dörfer ihre Belange zunächst selbst regeln. Garant dessen wurden die Verwaltungsaktuare, die, mit dem nötigen verwaltungsfachlichen Wissen ausgestattet, den üblicherweise ehrenamtlichen „Bauernschultheißen“ zur Seite standen. Ging es nun um Farrenhaltung, die Anlegung der Grundbücher oder die alljährliche Rechnungslegung, stets hatte der Aktuar die Fäden in seiner Hand. Dieses blieb bis zu der grundlegenden Gemeindeform 1972, aus der Kommunen hervorgehen sollten, die über eigenes Fachpersonal verfügten, das den korrekten Ablauf der Verwaltung garantierte, und somit diese Verbindungsbeamten zwischen der Kommune und dem Landkreis überflüssig machte.

Stefan Kraut, der Künzelsauer Stadthistoriker, berichtet über die Berufsausbildung und den Alltag der Verwaltungsaktuare, deren Tun in jedem Dorfarchiv seinen Niederschlag gefunden hat.

alter Tisch mit alten Stempeln und Telefon, aufgeschlagenes Buch
Arbeitsplatz der Vergangenheit: zu sehen im Stadtmuseum Künzelsau. Fotos Stadtverwaltung Künzelsau.

Der Vortrag findet am Donnerstag, 21. Juli 2022, um 19 Uhr im Stadtmuseum statt. Der Eintritt beträgt fünf Euro pro Person. Um Anmeldung wird gebeten: Telefonisch unter 07940 9219-0 oder per E-Mail an info@vhskuen.de bei der Volkshochschule Künzelsau. Sie ist eine der Kooperationspartner neben dem Verein StadtGeschichte und der Karoline-Breitinger-Schule bei der zurzeit im Museum zu sehenden Ausstellung „Fluren, Stadtteile – eine Verwaltung“.