Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

1.450 Kraniche: Symbol für Unterstützung der Friedensbemühungen des UN-Generalsekretärs

Ein Zeichen der Solidarität – an die Vereinten Nationen geschickt

Bürgermeister Stefan Neumann mit einem Karton voll mit Papier-Kranichen.

Vogel des Glücks, Wunscherfüller oder Zeichen der Göttlichkeit – der Kranich hat in den unterschiedlichsten Kulturen eine wichtige Bedeutung. Die Stadtverwaltung Künzelsau hatte aufgerufen, „Kraniche für den Frieden“ zu falten. Insgesamt 1.450 Kraniche aus Papier sind entstanden und im Rathaus abgegeben worden. Bürgermeister Stefan Neumann hat sie zusammen mit einem Brief als Friedensbotschaft an den Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres in New York geschickt. Von dort kam ein Dankeschön per Brief in Künzelsau an.

Angesichts des vielen Unheils, welches aktuell in der Ukraine geschieht, haben sich die Stadtverwaltung Künzelsau und Menschen der Region solidarisch mit den Opfern des Krieges gezeigt. Das hat Bürgermeister Stefan Neumann in einem Brief an die Vereinten Nationen, Generalsekretär António Guterres mit folgendem Inhalt zum Ausdruck gebracht:

„Seine Exzellenz, lieber Herr Guterres,
Sie erhalten heute ein großes Paket mit Hunderten von handgefertigten Kranichen – 1.450 Kraniche, um genau zu sein. Sie sollen Ihre Friedensbemühungen unterstützen, insbesondere den Frieden für die Ukraine.
 
In Deutschland blicken wir mit großer Bestürzung auf den Krieg in der Ukraine. Jeden Tag lesen und hören wir schreckliche Nachrichten. Sie und Ihr Team lesen auch diese Nachrichten, nicht nur über die Ukraine, sondern auch über andere Kriegsschauplätze auf der ganzen Welt. Sie wissen, dass Krieg mit unglaublichem Leid einhergeht. Dennoch ist Krieg ein Teil unserer Welt. In Deutschland spüren wir die Auswirkungen dieser Kriege nur selten. Mit dieser aktuellen Flüchtlingsbewegung und der Aufnahme von Ukrainern in unsere Stadt wird die Nähe zum Krieg für viele Menschen greifbarer. Der Schrecken des Krieges fühlt sich unglaublich nah an. Wir alle sind Augenzeugen dieses historischen Prozesses, der viel Leid und Unsicherheit mit sich bringt.
 
Der deutsche Politiker Egon Bahr sagte einmal über den Bau der Berliner Mauer: „Wir erkennen den Status quo an, um ihn zu überwinden.“ Damals etablierte sich eine eigene Denkschule für die Politik, deren bekanntester Vertreter wohl Henry Kissinger war. „Der Test für die Politik ist nicht, wie es beginnt, sondern wie es endet.“ Deshalb sollten wir eher nach Versöhnung als nach Herrschaft streben.
 
Ich bin sehr dankbar für Ihr Engagement für den weltweiten Frieden und Ihren aktuellen Friedenseinsatz in der Ukraine. Wir wollen gemeinsam mit Ihnen die Welt verändern, um sie zu einem besseren Ort zu machen.
 
In Künzelsau haben wir uns deshalb eine besondere Aktion einfallen lassen. Wir wollten tausend Kraniche falten, als Symbol und Signal für den Frieden. Viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene nahmen daran teil. Am Ende hatten wir sogar 1.450 Kraniche. Kraniche sind die Glücksvögel, sie erfüllen Wünsche und gelten als Zeichen der Göttlichkeit. Der Kranich hat in verschiedenen Kulturen einen hohen Stellenwert. Die Legende sagt: Wer tausend Kraniche faltet, hat einen Wunsch frei.
 
Sehr geehrter Herr Guterres, im Namen der Bürgerinnen und Bürger von Künzelsau in Deutschland möchte ich Ihnen für Ihre Arbeit und Ihr Handeln danken. Wir unterstützen Ihre Mission für den Frieden. Möge dieser Wunsch in Erfüllung gehen!“

Der Karton mit den Origami-Kranichen ist in New York bei den Vereinten Nationen angekommen. Bürgermeister Stefan Neumann hat einen Dankesbrief erhalten. Hier die Übersetzung des Briefes:

„Grüße vom Team für Bürgerkommunikation,
im Namen des Generalsekretärs danken wir Ihnen für Ihre freundliche Spende von 1.450 gefalteten Kranichen von Ihrer Gemeinde in Künzelsau, die zur Beantwortung an dieses Büro weitergeleitet wurden.
Der Generalsekretär bedauert, dass seine offiziellen Pflichten ihn davon abhalten, Ihnen mit einem persönlichen Brief zu danken. Der Generalsekretär bleibt jedoch seinen Bemühungen, den Weltfrieden aufrechtzuerhalten, zutiefst verpflichtet. Ein Ziel, das dank der Unterstützung von Einzelpersonen wie Ihnen allen viel einfacher geworden ist.
 
In seinem Namen möchten wir unsere Wertschätzung für Ihr Interesse an der Arbeit und den Zielen der Organisation zum Ausdruck bringen und dafür, dass Sie die Initiative ergriffen haben, uns zu schreiben. Nochmals vielen Dank für Ihr Geschenk, danke für Ihre Bemühungen, danke für Ihre Unterstützung und dafür, dass Sie die Initiative ergriffen haben, uns zu schreiben.Mit freundlichen Grüßen, Team für BürgerkommunikationAbteilung für globale Kommunikation“

Eine Anleitung für das Falten der Origami-Kraniche ist auf dem YouTube-Kanal der Stadt Künzelsau zu finden. David Kranich erklärt in dem Video Schritt für Schritt, wie es geht.