Blick auf das neue Rathaus in Künzelsau.

Künzelsauer Abend: Vorrang für den Klimaschutz

Einwohnerversammlung in der Stadthalle

Eine Dame und ein Herr auf der Bühne, auf einer Leinwand im Hintergrund ist eine Ansicht eines Gebäudeplanes zu sehenzu sehen
Unterstützt von Ann-Kathrin Murphy, Klimaschutzberaterin bei den Stadtwerken Tauberfranken, bekräftigte Bürgermeister Neumann, dass der Klimaschutz für die Stadtverwaltung oberste Priorität hat

Trotz Krieg, Energiekrise, Inflation und Klimawandel sieht Künzelsaus Bürgermeister Stefan Neumann keine Veranlassung, pessimistisch in die Zukunft zu blicken. Er sprach den Besucherinnen und Besuchern beim Künzelsauer Abend unter dem Motto „Künzelsau – klimagerechte und lebendige Stadt“ Mut zu. Trotz vieler Problemlagen lokal wie global sei Künzelsau beim Klimaschutz auf einem guten Weg. Schließlich ist „Zukunft Klima“ für die Verwaltung das Jahresthema 2023.
 
Deutlich machte Neumann zum Beginn seiner Präsentation nach dem musikalischen Auftakt durch die Stadtkapelle, dass auch ihn die Sorge um eine Eskalation des Ukrainekriegs umtreibt. Zugleich stimmte er die Besucherinnen und Besucher darauf ein, dass die Kommunen künftig weniger finanziellen Spielraum haben und an ihrer Leistungsgrenze angekommen seien. Deshalb appellierte er an die Bürgerinnen und Bürger, wieder mehr Eigenverantwortung zu übernehmen, auch durch eine Kandidatur bei der 2024 anstehenden Kommunalwahl.
 
Er erinnerte daran, dass sich die Stadtverwaltung mit der Strategie 2030 ehrgeizige Ziele gesetzt habe. Dazu zählen neben einem Klimabeirat, einem Gesundheitszentrum, einer klimapositiven Verwaltung und bezahlbarem Wohnraum für alle der vollständige Ausbau des Glasfasernetzes, die Schaffung der Stelle eines Klimaschutzmanagers oder einer –managerin, ein neues Parkhaus als Mobilitätsdrehscheibe, die Umstellung des Citybusses auf ein Rufbussystem und die gute Anbindung ans öffentliche Schienen- und Personennahverkehrsnetz, die nicht zuletzt durch die in Aussicht gestellte Reaktivierung der Kochertalbahn möglich erscheint.

Eine Dame und ein Herr auf der Bühne, auf einer Leinwand ist das Wort Diskussion zu lesen und  das Schloß im Hintergrund zu sehen
Die Gelegenheit zur Diskussion mit Ann-Kathrin Murphy, Klimaschutzberaterin bei den Stadtwerken Tauberfranken, und Bürgermeister Stefan Neumann wurde rege genutzt.

Unterstützt von Ann-Kathrin Murphy, Klimaschutzberaterin bei den Stadtwerken Tauberfranken, bekräftigte Bürgermeister Neumann, dass der Klimaschutz für die Stadtverwaltung oberste Priorität hat. „Die Klimaveränderung macht vor Künzelsau nicht halt“, betonte der Rathauschef. Vor diesem Hintergrund werde nicht nur Klimaneutralität angestrebt, sondern Klimapositivität. Das bedeute, mehr Treibhausgasemissionen abzubauen, als zu verursachen, fügte Neumann hinzu. Zum Beispiel könne ein Gebäude, das mit erneuerbaren Energien betrieben wird, als klimapositiv bezeichnet werden, weil es mehr CO2 einspart als selbst ausstößt, erläuterte Ann-Kathrin Murphy.
 
Mit klimapositiven Baugebieten in Gaisbach (Haselhöhe) und in Amrichshausen will Künzelsau beispielgebend vorangehen. Als weitere nachhaltige Projekte nannte Bürgermeister Stefan Neumann preisgünstige und altersgerechte Wohnungen im Hallstattweg beim städtischen Bauhof sowie den Bau des Kinderhauses am Fluss. Auch weitere Schul- und Kindergartenerweiterungen sind geplant angesichts einer wachsenden Bevölkerung, die inzwischen auf mehr als 16.000 Einwohnerinnen und Einwohner gestiegen ist.

Bei den Nachfragen aus dem Publikum konzentrierte sich das Interesse auf den Zeitplan des Glasfaserausbaus und die künftige Nutzung des früheren Krankenhauses. Stefan Neumann erläuterte, dass der Gemeinderat für das Areal eine Veränderungssperre beschlossen habe, um das Angebot von Leistungen im Gesundheitsbereich und Wohnen sicherstellen zu können. Seiner Ansicht nach bestehen gute Aussichten, dass die Stadtverwaltung das Gebäude vom Landkreis übernehmen kann.

zwei Damen und ein Herr an Stellwänden
An Stellwänden informieren sich die Gäste des Abends bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung über aktuelle Projekte. 

Die meisten der rund 350 Besucherinnen und Besucher hatten sich schon an den Infoständen informiert. Dabei ging es um das Bürgerbudget, den Klimaschutz, die Reduzierung der Lichtverschmutzung, Bildungseinrichtungen oder die Wünsche für die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, wie Gastronomie und Veranstaltungen.
 
Bürgermeister Stefan Neumann und die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung haben sich über das große Interesse und den regen Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern gefreut. „Wir sagen danke an alle, die an unserem Künzelsauer Abend teilgenommen haben“, so Bürgermeister Stefan Neumann.

Sitzendes Publikum blickt auf eine Bühne, dort tritt die Stadtkapelle auf.
Die Stadtkapelle Künzelsau hat die Gäste zu Beginn des Künzelsauer Abends hervorragend unterhalten. Fotos Olivier und Carmen Schniepp, Foto Linke GmbH.